Krankenkasse: Arbeitnehmer seltener wegen psychischer Probleme krank

Magdeburg (dpa/sa) - Die Zahl der wegen psychischer Probleme
krankgeschriebenen Arbeitnehmer in Sachsen-Anhalt ist in den ersten
acht Monaten dieses Jahres zurückgegangen. Das geht aus einer am
Donnerstag veröffentlichten Analyse des Wissenschaftlichen Instituts
der AOK hervor. Demnach wurden von Anfang Januar bis Ende August im
Durchschnitt 12,5 Krankheitsfälle je 100 AOK-Mitgliedern wegen
psychischer Erkrankungen registriert. Im gleichen Vorjahreszeitraum
waren es noch 13,3 Fälle.

Jedoch zeigten die Daten zugleich, dass die Krankschreibungen wegen
psychischer Probleme im Schnitt länger dauerten. In den ersten acht
Monaten des Vorjahres wurden die Betroffenen laut AOK Sachsen-Anhalt
im Schnitt rund 26,2 Tage lang krankgeschrieben. In den ersten acht
Monaten diesen Jahres dauerte eine Krankschreibung hingegen 28,6
Tage.

«Offenbar haben Patientinnen und Patienten mit psychischen
Erkrankungen verstärkt auf die Einschränkungen und Belastungen
reagiert, die mit der Pandemie einhergingen, und waren dadurch über
einen längeren Zeitraum arbeitsunfähig», sagte Thomas Fröhlich von

der AOK Sachsen-Anhalt. Damit habe der Trend der vergangenen Jahre zu
immer längeren Krankschreibungen wegen psychischer Erkrankungen in
der Corona-Krise einen weiteren Schub bekommen.

Die AOK Sachsen-Anhalt ist nach eigenen Angaben die größte
Krankenkasse des Landes. Sie betreut demnach rund 790 000 Versicherte
und rund 50 000 Arbeitgeber.