SPD-Fraktionschef Stohn verweist auf Warn-App statt Corona-Test

Potsdam (dpa/bb) - Der SPD-Fraktionschef im Brandenburger Landtag,
Erik Stohn, hat im Streit um das Beherbergungsverbot für Gäste aus
deutschen Risikogebieten einen Kompromiss vorgeschlagen. «Wie wäre es
denn, wenn alle Personen, deren Corona-Warnapp keinerlei
Risikobegegnung innerhalb der letzten 14 Tage hatten, sich frei
bewegen könnten», sagte Stohn am Donnerstag in Potsdam. «Das wäre
nicht nur klug, sondern nebenbei auch eine wirksame Werbemaßnahme für
das Herunterladen der App.»

Seit vergangenem Freitag gilt in Brandenburg auch ein
Übernachtungsverbot für Gäste aus deutschen Risikogebieten, dazu
zählt auch Berlin. Ausnahmen gibt es nur für Personen, die innerhalb
der letzten 48 Stunden negativ auf das Coronavirus getestet wurden.
Dies könne dazu führen, dass Menschen Testkapazitäten verbrauchten,
um reisen zu können, meinte Stohn.

Der Fraktionschef forderte zudem eine Entlastung der Familien.
«Familien haben nicht nur ihre Urlaubstage aufgebraucht für das
Homeschooling, sie sind auch am Ende ihrer Kräfte», meinte Stohn.
«Ich möchte eine Corona-Familienarbeitszeit vorschlagen, nach der
Eltern ihre Arbeitszeit bei vollem Lohnausgleich um 15 bis 20 Prozent
reduzieren können, um die Doppelbelastung stemmen zu können.»