Telefonische Krankschreibung ab Montag wieder bundesweit möglich

Berlin (dpa) - Wegen der verschärften Corona-Lage sind von Montag an
wieder bundesweit telefonische Krankschreibungen bei
Erkältungsbeschwerden möglich. Die Regelung gilt vorerst bis zum
Jahresende - das hatte der Gemeinsame Bundesausschuss im
Gesundheitswesen am Donnerstag beschlossen. Patienten mit leichten
Atemwegserkrankungen müssen somit nicht in eine Praxis gehen, nur um
eine Krankschreibung zu bekommen. Stattdessen können Ärzte die
Arbeitsunfähigkeit per telefonischer Befragung feststellen. So sollen
volle Wartezimmer und Ansteckungsrisiken vermieden werden.

Die entsprechenden Krankschreibungen gibt es jeweils für sieben Tage.
Eine einmalige Verlängerung der Krankschreibung kann telefonisch für
weitere sieben Kalendertage ausgestellt werden.

Bundesweit waren telefonische Krankschreibungen bereits in der
Anfangsphase der Pandemie möglich. Später war entschieden worden,
diese nur noch abhängig vom Infektionsgeschehen auf Antrag regional
und zeitlich befristet per Ausnahmeregelung zuzulassen. Die
Kassenärztliche Bundesvereinigung hatte sich zuletzt dafür stark
gemacht, die Regelung angesichts steigender Corona-Infektionszahlen
im Herbst und Winter wieder auszudehnen. Das Instrument habe die
Praxen bereits im März und April erheblich entlastet.

Zudem soll im Laufe des Montags eine neue Version der deutschen
Corona-Warn-App verfügbar sein, die das Programm um zwei Funktionen
erweitert. Zum einen können Positiv-Getestete künftig freiwillig in
einer Art Tagebuch Krankheitssymptome eintragen. Dadurch soll die
Risikoberechnung der App verbessert werden. Diese ermittelt für
Kontaktpersonen von Infizierten, wie hoch ihr Ansteckungsrisiko ist.
Außerdem wird die App über die Grenzen Deutschlands hinaus in
etlichen europäischen Ländern funktionieren. Die neue Version 1.5
wird am Mittag in den App-Stores von Apple und Google erwartet.