Söder: Corona-Lage fast gefährlicher als im Frühjahr

Berlin (dpa) - Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hält die

Corona-Lage fast für gefährlicher als im Frühjahr - und hat Zweifel,

ob die neuen von Bund und Ländern beschlossenen Gegenmaßnahmen am
Ende ausreichen. Man sei einen deutlichen Schritt vorangekommen, und
zwar fürs ganze Land, sagte Söder am Mittwochabend nach stundenlangen
Bund-Länder-Beratungen in Berlin. «Aber ob das reicht, ist meiner
Meinung nach offen.» Das werde man erst nach zehn Tagen oder zwei
Wochen sehen. «Die Zahlen werden jetzt erstmal deutlich steigen.» Man
hoffe aber dann, dass die Maßnahmen wirken, wenn sie einheitlich
angewandt werden. Er hoffe, dass es nicht ein paar Tage zu spät sei.

Söder betonte: «Wir sind dem zweiten Lockdown eigentlich viel näher,

als wir das wahrhaben wollen.» Mit Blick auf die aktuellen Zahlen und
die aktuelle Dynamik sagte Söder, es sei «vielleicht gar nicht mehr
fünf vor zwölf, sondern Schlag zwölf, um jetzt die Weichen richtig zu

stellen». Die zweite Welle sei «absolut da», und die Lage sei fast
ein bisschen gefährlicher als im Frühjahr, warnte Söder - weil man
jetzt den Winter vor der Tür habe.

Sollten die aktuell beschlossenen Maßnahmen nicht reichen, müssen
nach Darstellung Söders noch striktere Kontaktbeschränkungen erwogen
werden. «Kontakte verfolgen kann man nur, wenn man Kontakte
vielleicht beschränkt und reduziert.» Das Problem sieht er vor allem
bei privaten Zusammenkünften, wo keine Masken getragen werden.

Söder betonte: «Das größte Land in Europa muss stabil bleiben.» U
nd
er fügte hinzu: «Aufgeben gilt nicht.»