AOK-Studie zum Alter: Fast jeder Fünfte im Südwesten fürchtet sich

Stuttgart (dpa/lsw) - Fast jeder fünfte Bürger in Baden-Württemberg
sieht dem Altwerden mit Sorge entgegen. Das geht aus einer
repräsentativen Forsa-Umfrage für die AOK Baden-Württemberg hervor,

an der mehr als Tausend Menschen befragt wurden. Wie ein Sprecher der
Krankenkasse sagte, zeigten sich jeweils 18 Prozent der befragten
Frauen und Männer pessimistisch, was dieses Thema angeht. Der Studie
zufolge sorgen sich vor allem jüngere Menschen, die ihren 45.
Geburtstag noch vor sich haben, mit Blick auf das Älterwerden.
Befragte jenseits der 45 blickten hingegen optimistischer in die
Zukunft.

Zuerst hatten die «Stuttgarter Zeitung» und die «Stuttgarter
Nachrichten» am Mittwoch über die Studie berichtet, die den Blättern

exklusiv vorlag. Demnach scheint die Zuversicht der befragten Frauen
und Männer auch von der finanzielle Situation und dem
Beziehungsstatus abzuhängen. Befragte, die in einer Partnerschaft
lebten, und deren Haushaltseinkommen netto mehr als 3000 Euro im
Monat beträgt, gehen dem Umfrage zufolge optimistischer dem Alter
entgegen als Singles mit geringerem Einkommen.

Am meisten fürchteten sich Menschen davor, pflegebedürftig zu werden.
Fast zwei Drittel der Befragten machen sich große (41 Prozent) oder
sehr große (24 Prozent) Sorgen, später auf fremde Hilfe angewiesen zu
sein.

Der Altersforscher Christoph Rott von der Uni Heidelberg überrascht
vom Ergebnis der Studie. «Unser Altersbild ist sehr geprägt von
Demenz und Pflegebedürftigkeit», sagte er der «Stuttgarter Zeitung»

und den «Stuttgarter Nachrichten». Dabei dehne sich die Lebenszeit in
Gesundheit immer weiter aus. Gerade die mittleren Jahrgänge hätten
gute Aussichten, in körperlich guter Verfassung sehr alt zu werden.

Mit Blick auf die Wahrnehmung des Alters von Frauen und Männern, gibt
es der Studie zufolge große Unterschiede. So würden Frauen früher a
ls
Männer als alt bezeichnet. Die meisten der Befragten apostrophieren
Frauen ab 50 Jahren (26 Prozent) oder 60 Jahren (31 Prozent) als alt,
wohingegen Männer für den Großteil der Befragten erst ab 60 (38
Prozent) beziehungsweise ab einem Alter von 70 Jahren (30 Prozent)
als alt gelten.