Hans will umstrittenes Beherbergungsverbot kippen

Saarbrücken (dpa/lrs) - Saarlands Ministerpräsident Tobias Hans (CDU)
will das umstrittene Beherbergungsverbot für Gäste aus
Corona-Risikogebieten kippen. Es sei «überflüssig» geworden, sagte
er
in einem Interview der «Saarbrücker Zeitung» (Mittwoch). Millionen
Bürger seien von dem Beherbergungsverbot betroffen. Es helfe aber
nicht, «das Infektionsgeschehen positiv zu beeinflussen».

Im Sommer sei das Verbot noch sinnvoll gewesen, da man auf einzelne
Risikogebiete geschaut habe. Aber jetzt sei es keine geeignete
Maßnahme mehr. «Ich kann niemandem erklären, dass eine Reise
innerhalb Deutschlands unter Corona-Schutzmaßnahmen nicht mehr
stattfinden kann, aber man privat feiern und auch übernachten darf.
Wir müssen die Verhältnismäßigkeiten wahren», sagte er der Zeitun
g.

Im Saarland gibt es seit Ende Juni ein Beherbergungsverbot für
Reisende aus Corona-Risikogebieten. Es war im Zuge der damals hohen
Infektionszahlen rund um den Fleischverarbeiter Tönnies im
nordrhein-westfälischen Kreis Gütersloh in die saarländische
Rechtsverordnung aufgenommen worden.

Am heutigen Mittwoch beraten die Länderchefs mit Bundeskanzlerin
Angela Merkel (CDU) über die Coronakrise.