Chef der Task Force: Große Feiern oft Auslöser für Corona-Infektionen

Mainz (dpa/lrs) - Große Familienfeiern und Partys sind nach
Einschätzung des Leiters der Task Force zur Bekämpfung der
Corona-Pandemie, Detlef Placzek, die Hauptursache für den starken
Anstieg der Infektionen in Rheinland-Pfalz. Es müsse bundesweit
darüber nachgedacht werden, solcher Veranstaltungen Herr zu werden,
sagte Placzek der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. Denn die Gäste
solcher Feiern wohnten mitunter in anderen Bundesländern und trügen
das Virus so über die Landesgrenzen.

Eine Hochzeitsfeier in Köln nannte Placzek, der auch Präsident des
Landesamtes für Soziales, Jugend und Versorgung ist, als Beispiel. Zu
dieser seien Angehörige aus rund 40 Familien im Kreis Neuwied
gereist. Im Kreis Bitburg-Prüm seien drei Partys in einer
Verbandsgemeinde der Auslöser für den rasanten Anstieg der
Infektionen auf mehr als 100 pro 100 000 Einwohner in den vergangenen
sieben Tagen gewesen.

Die Task Force, in der sich Vertreter vom Land und den Kommunen oder
Kreisen zusammenschalten, sei bisher in fünf Fällen zusammen
gekommen. «Sinn und Zweck ist es, das Infektionsgeschehen auf
örtlicher Ebene zu betrachten», sagte Placzek. Die Leiter der
Gesundheitsämter trügen daher gemeinsam mit den zuständigen
Oberbürgermeistern oder Landräten zunächst die Lage vor, dann würde
n
zielgerichtete Maßnahmen vor Ort überlegt.

«Die Maßnahmen sind deshalb völlig unterschiedlich», sagte Placzek.

Während die am Montag erlassene Allgemeinverfügung der
Landeshauptstadt sehr weitgehend sei, gebe es im Kreis Kaiserslautern
gar keine. Der Grund: Die Infektionen seien sehr stark regional im
Westen im Umfeld der US-Community aufgetreten. Einige Gastronomen
hätten dort die Hygiene- und Abstandsregeln nicht so ernst genommen.
Daher werde dort nun verstärkt kontrolliert - mit Unterstützung der
US-Militär-Polizei.