Vogt fordert einheitliche Corona-Regeln für den Tourismus

Die Kanzlerin und die Ministerpräsidenten beraten über Schritte zur
Eindämmung der Corona-Pandemie. Nötig sei vor allem gemeinsames
Vorgehen, sagt Schleswig-Holsteins FDP-Fraktionschef Vogt.
Beschränkungen von Inlandsreisen sieht er kritisch.

Kiel (dpa/lno) - Schleswig-Holsteins FDP-Fraktionschef Christopher
Vogt hat ein gemeinsames Vorgehen der Länder beim innerdeutschen
Tourismus gefordert. «Die Beschränkung von Reisen im Inland kann
allein schon wegen der rapide steigenden Zahl von Risikogebieten
natürlich nicht der Weisheit letzter Schluss sein, schon gar nicht
als Flickenteppich», sagte Vogt der Deutschen Presse-Agentur. Am
Mittwoch wollte Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den
Ministerpräsidenten der Länder über die gestiegene Zahl der
Corona-Infektionen beraten.

«Ich warne davor, dass die ganz große Mehrheit, die sich an die
Regeln hält, mit pauschalen Verschärfungen quasi bestraft wird,
während diejenigen, die sich eh an nichts halten, davon gar nichts
merken», sagte Vogt. Infektionsherde müssten noch zielgenauer
identifiziert und unterbunden werden. «Es ist unverständlich, dass in
einigen Bundesländern noch immer größere Feiern möglich sind und es

ist dringend notwendig, dass die Gesundheitsämter bundesweit überall
handlungsfähig sind.» Das scheine vor allem in Berlin nicht mehr
überall der Fall zu sein.

Merkel und die Regierungschefs kommen erstmals seit Mitte Juni wieder
im Kanzleramt zusammen und tagen nicht in einer Videokonferenz. Mitte
vergangener Woche hatten die meisten Bundesländer beschlossen, dass
Bürger aus Orten mit sehr hohen Corona-Infektionszahlen bei Reisen
innerhalb von Deutschland nur dann beherbergt werden dürfen, wenn sie
einen höchstens 48 Stunden alten negativen Corona-Test vorlegen
können. Greifen soll dies für Reisende aus Gebieten mit mehr als 50
Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen.