Frankfurt vor höchster Corona-Warnstufe - Bundeswehr angefordert

Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Die Stadt Frankfurt steuert auf die
höchste Corona-Warnstufe in Hessen zu. Nach Berechnungen des
städtischen Gesundheitsamts liege die Zahl der Neuinfektionen pro 100
000 Einwohnern innerhalb der vergangenen sieben Tage bei 74,8, teilte
die Stadt am Dienstagnachmittag mit. Die fünfte Warnstufe des
Präventions- und Eskalationskonzeptes des Landes greift ab 75. Nach
der Nachbarstadt Offenbach forderte auch Frankfurt die Unterstützung
der Bundeswehr bei der Kontaktnachverfolgung an.

60 Soldaten sollen den Mitarbeitern des Gesundheitsamts helfen,
Kontakte von Infizierten zu ermitteln und zu überprüfen. Die ersten
von ihnen sollen noch diese Woche ihren Dienst antreten. Die fünfte
Warnstufe des Landes schreibt einen noch engeren Austausch mit dem
hessischen Sozialministerium vor, Frankfurt bliebe jedoch weiter
zuständig, hieß es.

Die Lage sei ernst, es gebe jedoch keinen Grund zur Panik, erklärten
Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) und Gesundheitsdezernent
Stefan Majer (Grüne). Auch die umliegenden Städte und Landkreise
verzeichneten stark steigende Infektionszahlen. Die Stadt sei in
engem Austausch mit ihnen sowie mit dem Sozialministerium.

Binnen 24 Stunden wurden laut Gesundheitsamt 99 Neuinfektionen
gemeldet, insgesamt seien es nun 4343 Fälle. Das Sozialministerium
verzeichne weniger Fälle, Grund sei eine verzögerte Übermittlung.
Kommenden Donnerstag werde der Verwaltungsstab der Stadt über
mögliche weitere Regelungen beraten.