Leichtes Bevölkerungswachstum im ersten Halbjahr in MV

Wiesbaden/Schwerin (dpa/mv) - Die Bevölkerungszahl in
Mecklenburg-Vorpommern ist gegen den Bundestrend im ersten Halbjahr
2020 leicht gewachsen. Sie legte um 0,1 Prozent zu, wie das
Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Im
gleichen Zeitraum des Vorjahres war sie noch geringfügig um 0,04
Prozent zurückgegangen. Als Hauptgrund für das Plus jetzt gelten
Zuzüge aus anderen Bundesländern und Ländern.

Im ersten Halbjahr verlegten laut Statistischem Landesamt in Schwerin
fast 6300 Menschen mehr ihren Hauptwohnsitz in den Nordosten als
wegzogen. Damit liegt der Wanderungsgewinn fast ein Drittel höher als
im Vorjahreszeitraum. Im ersten Halbjahr 2019 betrug er rund 4400
Menschen. Der größte Teil des jetzigen Wanderungsgewinns entfiel auf
Deutsche mit fast 5000 Menschen. Ausländer trugen mit knapp 1300
Personen bei.

Bundesweit sank hingegen die Zahl der Einwohner erstmals seit zehn
Jahren leicht. Zum 30. Juni 2020 lebten dem Amt zufolge rund 83,1
Millionen Menschen in Deutschland. Das seien 40 000 weniger als ein
halbes Jahr zuvor (minus 0,05 Prozent). Einen Grund dafür sehen die
Statistiker in der verminderten Zuwanderung aufgrund der
Corona-Pandemie. Auch in MV ist ein «Corona-Knick» bei Zuwanderern
aus dem Ausland zu beobachten. Während von Januar bis März 2020 noch
1345 Ausländer mehr in den Nordosten kamen als fortzogen, drehte sich
die Bilanz im zweiten Quartal ins Minus: 56 Ausländer mehr zogen weg
als hinkamen.

In Deutschland war die Bevölkerungszahl zuletzt im zweiten Halbjahr
2010 gesunken. Seit 2011 stiegen die Zahlen dann stetig. Der höchste
Anstieg wurde zuwanderungsbedingt im zweiten Halbjahr 2015
registriert (plus 0,9 Prozent).