Umfrage: Viele Bürger wollen auch nach Corona mehr mit dem Rad fahren

Berlin (dpa) - Viele Bürger wollen einer Umfrage zufolge auch nach
der Corona-Krise häufiger mit dem Fahrrad fahren. Dagegen wollen nur
wenige auf Flugreisen verzichten oder generell weniger reisen. Das
ergab der am Dienstag vorgestellte «Mobilitätsmonitor 2020» - eine
Untersuchung des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag der
Deutschen Akademie der Technikwissenschaften acatech. Zugrunde lag
eine repräsentative Umfrage unter 1237 Menschen von Juli

Das Mobilitätsverhalten der Bürger hat sich demnach wegen der
Corona-Krise geändert. Knapp die Hälfte der Befragten unternimmt in
diesem Jahr weniger Reisen, 40 Prozent verzichteten gänzlich auf
Auslandsreisen und 39 Prozent auf Flugreisen. Die Bundesregierung hat
viele Länder wegen hoher Infektionszahlen als Risikogebiete
ausgewiesen.

Der «Mobilitätsradius» habe sich verringert, davon profitiere vor
allem das Fahrrad, so Renate Köcher, Geschäftsführerin des Instituts

für Demoskopie Allensbach. Der Anteil der Bevölkerung, der täglich
das Fahrrad nutze, sei gegenüber der Umfrage 2019 von 17 auf 22
Prozent gestiegen. 27 Prozent der Befragten möchten auch nach der
Krise öfter mit dem Fahrrad fahren. Nur zehn Prozent wollen keine
Flugreisen mehr machen.

Beliebtestes Fortbewegungsmittel bleibe das Auto. 9 von 10 Befragten
nutzten regelmäßig einen Pkw, 52 Prozent täglich. Die
Elektromobilität wird laut der Befragung von vielen weiter kritisch
gesehen. Hauptgründe sind hohe Anschaffungskosten, eine unzureichende
Ladeinfrastruktur sowie unbefriedigende Reichweiten. Mehr Befragte
als im Vorjahr bezweifeln, dass das E-Auto wirklich eine
umweltverträgliche Alternative sei.

Beim Thema Elektromobilität klafften enorme Unterschiede zwischen der
Realität und der Wahrnehmung der Bürger, so acatech-Vizepräsident
Thomas Weber. «Wir sind aufgefordert, besser und verständlicher zu
kommunizieren und die Öffentlichkeit noch stärker in die
Transformationsprozesse der Mobilität einzubeziehen.»«