Wohnheimerzieher dürfen auch mit positivem Corona-Test arbeiten

Mellrichstadt (dpa) - Um die Bewohner eines besonders vom Coronavirus
betroffenen Heims in Bayern zu betreuen, dürfen auch positiv
getestete Beschäftigte arbeiten. «Zwei sind im Einsatz», sagte der
Geschäftsführer der Lebenshilfe Rhön-Grabfeld, Jens Fuhl, am
Dienstag. «Die fühlen sich wieder gesund» und seien symptomfrei. Ihr

Einsatz sei freiwillig. Insgesamt seien 13 der 25 Mitarbeiter positiv
auf Sars-CoV-2 getestet worden, von den 25 Bewohnern seien 22
positiv. «Es hat fast alle erwischt», sagte Fuhl. Zwei Betroffene
lägen auf einer Intensivstation, ihr Zustand sei stabil. In der
Einrichtung Mellrichstadt leben geistig behinderte Erwachsene, die
von Erziehern und Heilerziehungskräften betreut werden.

Das Landratsamt in Bad Neustadt/Saale hatte dem Heim eine
Sondererlaubnis für die Arbeit Infizierter erteilt. «Sämtliche
Mitarbeiter arbeiten mit der behördlichen Auflage des Tragens einer
kompletten Schutzausrüstung», teilte die Behörde mit. Dazu gehörten

ein Ganzkörperanzug, spezielle Masken und Handschuhe. Die
corona-positiven Mitarbeiter dürften keine Symptome haben, ihre
Temperatur werde zweimal täglich kontrolliert. Zudem betreuten sie
nur ebenfalls mit dem Coronavirus infizierte Bewohner.

«Die negativ getesteten Bewohner, die in einem gesonderten Trakt
unter Quarantäne stehen, werden von negativ getesteten Mitarbeitern
versorgt», hieß es. Zuvor hatten die «Main-Post» und der Bayerische

Rundfunk über die Ausnahmegenehmigung für das Haus berichtet.