Studie: Mitgefühl hilft beim Einhalten von Corona-Regeln

Aarhus (dpa) - Die Bereitschaft zum Einhalten von Abstandsregeln und
dem Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes hängt einer neuen Studie zufolge
auch vom Einfühlungsvermögen ab. Je empathischer man sei, desto
wahrscheinlicher sei es, diese Maßnahmen im Kampf gegen die
Ausbreitung des Coronavirus zu befolgen, schreiben Forscher der
Universität im dänischen Aarhus im Fachblatt «Psychological Science
».
Die Studie zeige, dass es sogar möglich sei, das
menschliche Mitgefühl und damit die Bereitschaft zum Befolgen
der Maßnahmen zu steigern, teilte die Universität am Dienstag mit
.

«Wir zeigen, dass Empathie für die am stärksten Gefährdeten ein
wichtiger Faktor ist, und dass sie aktiv zur Bekämpfung der Pandemie
genutzt werden kann», wurde der deutsche Forschungsleiter Stefan
Pfattheicher von der Uni zitiert. Dieses Wissen könne letztlich dabei
helfen, Leben zu retten.

Für die auf Befragungen in Deutschland, den USA und Großbritannien
basierende Studie wurde zunächst die Beziehung zwischen dem Mitgefühl
der Teilnehmer und ihrer Haltung zur sozialen Distanzierung
überprüft. Im Anschluss mussten sie beantworten, inwieweit sie selbst
soziale Kontakte wegen des Coronavirus mieden. «Die Beziehung ist
klar. Je höher der Grad an Empathie ist, desto stärker wird der Fokus
auf die Verringerung sozialer Kontakte gelegt», hieß es in einer
Erklärung der Uni.

Darüber hinaus ergaben zwei Experimente, dass die Teilnehmer mehr
Mitgefühl zeigten, wenn sie eine betroffene Person vorgestellt
bekamen. Die Bereitschaft, Abstand zu halten und einen
Mund-Nasen-Schutz zu tragen, stieg. «Wenn wir mit einer bestimmten
Person konfrontiert sind, die für Covid-19 anfällig ist, dann ist
klar, dass die Empathie gestärkt wird und wir wahrscheinlicher die
Richtlinien befolgen», sagte Pfattheicher.