Rehlinger: Beherbergungsverbot muss überarbeitet werden

Saarbrücken (dpa) - Das Beherbergungsverbot muss nach Ansicht der
saarländischen Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD) dringend
auf den Prüfstand. Hoteliers könnten den Regelungen in der
praktischen Umsetzung kaum mehr gerecht werden: «Wir werden es
demnächst mit einer viel zu großen und sich ständig verändernden
Anzahl von Landkreisen zu tun haben, die als Risikogebiet gelten»,
sagte Rehlinger am Montag der Deutschen Presse-Agentur. An einem Tag
sage ein Gast ab, am nächsten Tag müsse er es nicht mehr, weil sein
Landkreis kein Risikogebiet mehr sei und andersherum: «Wie soll da
die Hotellerie den Überblick behalten?», fragt die Ministerin.

Zudem müsse man sich die Frage stellen, ob das Beherbergungsverbot
«überhaupt noch sinnhaft» sei. Denn innerdeutsche Reisen seien bei
der Ausbreitung des Virus derzeit nicht das größte Problem. «Das war

sinnvoll, als es darum ging, einen Ausbruch in einem einzigen
Landkreis einzudämmen. Jetzt haben wir es aber mit über 20 zu tun,
und es werden täglich mehr», sagte Rehlinger. «Pandemietreiber sind
im Moment vor allem private Feiern.» Da sollte man versuchen, einen
Riegel vorzuschieben - und nicht bei den Hotels, die pandemiegerecht
mit Hygienekonzepten arbeiteten.

Sie hoffe, dass die Ministerpräsidenten bei ihrer Konferenz an diesem
Mittwoch das Thema noch mal kontrovers diskutieren werden.