Wechsel aus Distanz- und Präsenzunterricht im Landkreis Regen

Regen (dpa/lby) - Viele Schüler im Landkreis Regen müssen wegen der
enorm hohen Zahl an Corona-Infektionen ab Dienstag wieder regelmäßig
von zu Hause aus lernen. Die meisten Schulen könnten den geforderten
Abstand von 1,5 Metern zwischen den Kindern nicht einhalten und
teilten die Klassen auf, erklärte der Leiter des Schulamts Regen,
Walter Kloiber. Nach eigener tagesaktueller Berechnung liegt der
sogenannte Inzidenzwert derzeit bei fast 90 Neuinfektionen pro 100
000 Einwohnern innerhalb von sieben Tagen - so hoch wie nirgends in
Bayern.

Jede Schule müsse selbst entscheiden, wie sie den Wechsel zwischen
Präsenz- und Distanzunterricht am besten umsetzt. Viele Schulen
würden die Klassen nun teilen und im täglichen Wechsel unterrichten.
«Der Unterricht wird in der Regel aber nicht reduziert, sondern
stundenplanmäßig stattfinden», betonte Kloiber. Regen ist der erste
Landkreis, der die vom Kultusministerium vorgesehenen Regelungen bei
hohen Infektionszahlen auch tatsächlich beschlossen hat.

Schon seit Montag herrscht im Landkreis Regen Maskenpflicht im
Unterricht. Außerdem gelten strengere Regeln für Veranstaltungen,
Besuche in Pflegeeinrichtungen und die Gastronomie. «Wir wissen, dass
wir den Bürgern viel zumuten», sagte Landrätin Rita Röhrl (SPD) am

Wochenende. Die Allgemeinverfügung gilt zunächst bis kommenden
Sonntag (18.10.).

Das Landratsamt reagiert damit auf die vielen Corona-Infektionen.
«Das liegt einerseits an einem Abschlussjahrgang eines Gymnasiums mit
vielen Infizierten», sagte ein Sprecher des Landratsamts. Ob sich die
Schüler im Unterricht ansteckten oder bei Geburtstagsfeiern im
erlaubten Rahmen, sei unklar. Andererseits erreiche ein Landkreis mit
rund 77 000 Einwohnern viel schneller die kritischen Grenzwerte,
betonte der Sprecher. «Tatsächlich haben wir nur etwa 70 Infizierte,
in einer Großstadt würde das kaum ins Gewicht fallen.»