Stuttgart im Fokus des Corona-Infektionsgeschehens im Land

In der Landeshauptstadt steigen die Infektionszahlen zuletzt stark.
Nun greift die Stadt durch und hat für Mitte der Woche strenge
Maßnahmen angekündigt.

Stuttgart (dpa/lsw) - Beim Blick auf des Infektionsgeschehen im
Südwesten rückt immer mehr die Landeshauptstadt in den Fokus. In
Stuttgart wurde am Samstag der Warnwert von 50 Neuinfektionen pro
100 000 Einwohner in sieben Tagen überschritten. Am Sonntag lag der
Wert dann bei 55,8. Allerdings übermitteln an Wochenenden auch nicht
alle Gesundheitsämter ihre Daten. Stuttgarts Stadtverwaltung zieht
angesichts der Lage die Notbremse: am Mittwoch treten strenge Regeln
in Kraft.

So wird etwa in der Innenstadt das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes
verpflichtend. Der Verkauf von Alkohol soll auf bestimmten Plätzen ab
21 Uhr, der Konsum ab 23 Uhr verboten werden. Diese Beschränkungen
gelten laut Stadt für zunächst zwei Wochen. Bei privaten Feiern sind
demnächst nur noch zehn Teilnehmer erlaubt, in öffentlichen und
angemieteten Räumen dann 25, teilte ein Sprecher des Stadt mit.
Illegale Party sollen durch mehr Kontrollen verhindert werden.

Zudem mobilisiert die Stadt zur Verfolgung von Kontaktpersonen im
Zuge der Corona-Pandemie die ganze Stadtverwaltung und erbittet die
Hilfe der Bundeswehr. «Wir müssen jetzt entschieden handeln, um die
Zahl der Neuinfektionen sofort wieder runter zu bekommen», sagte
Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) zur Begründung der Maßnahmen.


Neben Stuttgart ist der Kreis Esslingen der «Hotspot» im Land. Dort
lag die Sieben-Tage-Inzidenz am Sonntag bei 74,4. Die Zahl der
nachgewiesenen Coronavirus-Infektionen im ganzen Land stieg am
Sonntag im Vergleich zum Vortag um 477 auf 54 330 Fälle. Die Zahl der
Toten im Zusammenhang mit dem Virus nahm nicht zu, sie liegt bei
1901.