Kühlungsborner Touristiker fordern Überprüfung der Quarantäneregeln

Kühlungsborn (dpa/mv) - Der Tourismusverband Kühlungsborn fürchtet

wegen der umstrittenen Quarantäneregelung für Urlauber aus
Corona-Risikogebieten um das Image Mecklenburg-Vorpommerns. «Es darf
im Tourismusland Nr. 1 nicht wieder der Fehler wie zu Beginn der
Corona-Krise passieren, dass Gäste aus dem Land gejagt werden», sagte
der Verbandsvorsitzende Jörg Schlottke der Deutschen Presse-Agentur.
Die Gäste sähen die aktuelle Situation nach der Verschärfung mit
Regeln durch die Quarantäneverordnung sehr viel kritischer, als die
Landesregierung vermute. «Die Verhältnismäßigkeit der Verordnung mu
ss
so schnell wie möglich überprüft werden.»

Die Landesregierung hatte für Gäste aus Risikogebieten mit 50 oder
mehr Infizierten pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen eine
vierzehntägige Quarantäne beschlossen. Menschen aus diesen Gebieten
müssen bei der Einreise einen negativen Corona-Test vorlegen. Die
Quarantäne kann durch einen zweiten negativen Test nach fünf bis
sieben Tagen verkürzt werden.

Schlottke verwies darauf, dass andere Bundesländer anders agieren.
«Wir verlieren jetzt unsere Gäste. Es kostet viel Kraft, sie wieder
zu gewinnen.» Dabei spiele der Tourismus eine zentrale Rolle für die
Wirtschaft und damit für die Menschen in der Region. «Es geht um
Arbeitsplatzerhaltung», bekräftigte Schlottke.

Es sei auch zu bedenken, dass die Branche zwar einen guten Sommer
erlebt habe. Nach den schweren Verlusten vom Frühjahr durch die
Einreiseverbote sei es aber nicht gesichert, dass die Betriebe über
den Winter kommen.