Städtetag findet Beherbergungsverbot «nicht durchdacht»

Berlin (dpa) - Der Präsident des Deutschen Städtetages, Leipzigs
Oberbürgermeister Burkhard Jung, hat sich dafür ausgesprochen, das
Beherbergungsverbot für Reisende aus Corona-Risikogebieten
zurückzunehmen. Die Regelung sei «nicht durchdacht, da wird man noch
mal rangehen müssen», sagte der SPD-Politiker den Zeitungen der Funke
Mediengruppe (Montag). «Denn wir haben keine Hinweise darauf, dass
Hotels oder der Verkehr mit Bus und Bahn Hotspots sind. Die Hotspots
entstehen ganz woanders.» Er rechne damit, dass Bund und Länder bei
ihrem nächsten Gespräch noch einmal über das Thema reden.

Die meisten Bundesländer hatten am Mittwoch beschlossen, dass Bürger
aus Orten mit sehr hohen Corona-Infektionszahlen bei Reisen innerhalb
von Deutschland nur dann beherbergt werden dürfen, wenn sie einen
höchstens 48 Stunden alten negativen Corona-Test vorlegen können.
Greifen soll dies für Reisende aus Gebieten mit mehr als 50
Neuinfektionen je 100 000 Einwohnern binnen sieben Tagen.

Jung machte zugleich klar, dass die Lage ernst sei. «Wir müssen uns
alle an die Regeln halten, um die Zahl der Corona-Infektionen wieder
nach unten zu drücken. Ausgelassene Partys feiern geht zum Beispiel
in nächster Zeit nicht. Wir müssen es wieder hinbekommen, wie im
Frühjahr ganz viel Disziplin und Rücksicht zu üben.» Einen zweiten

Lockdown müsse man unbedingt verhindern.