Kipping: Gewerkschaften bei Corona-Impfstoff-Prioritäten einbeziehen

Berlin (dpa) - Die scheidende Linken-Chefin Katja Kipping hat
gefordert, dass auch Gewerkschaften und Sozialverbände an der
Entscheidung beteiligt werden sollen, welche Bevölkerungsgruppen
zuerst gegen das Coronavirus geimpft werden. «Ich plädiere sehr
dafür, dass neben der ständigen Impfkommission, dem Ethikrat und
Wissenschaftlern auch Sozialverbände und Gewerkschaften in die
Erarbeitung der Grundsätze zur Impfstoffverteilung eingebunden
werden», sagte Kipping der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (Montag/NOZ)
.
Sie nannte medizinisches Personal und ältere sowie vorerkrankte
Menschen als Gruppen, die vorrangig geimpft werden sollten.

Kassenärztepräsident Andreas Gassen warnte hingegen vor einer
mangelnden Impfbereitschaft: «Ich gehe zwar davon aus, dass Mitte
kommenden Jahres mehrere verfügbare Impfstoffe auf dem Markt sind»,
sagte der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung
(KBV) der «NOZ». «Aber auch dann bleibt die Frage: Wer lässt sich
wirklich impfen? Ich bin skeptisch.»