Laschet sieht Beherbergungsverbote im Kampf gegen Corona skeptisch

Düsseldorf (dpa/lnw) - NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU)
sieht die zunehmenden Beherbergungsverbote für Urlauber aus
Risikoregionen kritisch. «Wenn ganz viele Orte in Deutschland
Risikogebiete sind, ist die Frage, wer darf von wo nach wo reisen,
eigentlich eine zweitrangige», sagte er am Sonntag Düsseldorf.

In vielen deutschen Urlaubsgebieten müssen Reisende, die aus einer
Region mit mehr als 50 Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in
sieben Tagen kommen, einen höchstens 48 Stunden alten negativen
Corona-Test vorlegen. Dadurch gibt es zu Beginn der Herbstferien
einen Ansturm auf die Testzentren. «Wer sich dann noch testen lässt,
nimmt Testkapazitäten in Anspruch, die wir eigentlich für andere
Bereiche brauchen», sagte Laschet. «Deshalb unser Appell, Reisen
generell jetzt in den Herbstferien zu unterlassen und auch innerhalb
Deutschlands möglichst zu Hause zu bleiben.»

In Nordrhein-Westfalen sind vorerst keine Beherbergungsverbote für
Urlauber aus innerdeutschen Corona-Hotspots in Kraft. Die
Corona-Schutzverordnung des Landes sieht diese Möglichkeit zwar
grundsätzlich seit Mitte Juli vor - aber nicht als Automatismus ab
einer bestimmten Schwelle.