) Viele Corona-Infektionen in Stuttgart - Stadt überschreitet Warnstufe

Nun auch Stuttgart: Die Landeshauptstadt hat in der Corona-Pandemie
den wichtigen Schwellenwert bei den Ansteckungszahlen überschritten.
Die Menschen in der Stadt müssen sich auf verschärfte Maßnahmen im
Kampf gegen das Virus einstellen.

Stuttgart (dpa) - Stuttgart hat in der Corona-Pandemie die wichtige
Warnstufe von 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen
überschritten. Die baden-württembergische Landeshauptstadt gab am
Samstagabend den Wert für die 600-000-Einwohnermetropole mit 50,5 an.
Damit sei die Eingriffsstufe erreicht. Im Landkreis Esslingen spitzt
sich die Lage mit einem Wert von 59,8 zu. Im Landesschnitt beträgt
der Wert nur 25,8. Am Samstag wurden in Stuttgart 82 neue Infektionen
innerhalb der letzten 24 Stunden gemeldet.

Vorbereitet werden nach weiteren Angaben der Stadt Stuttgart unter
anderem eine Sperrstunde, eine Maskenpflicht in der Innenstadt und
Alkoholkonsum-Beschränkungen. Die Maßnahmen treten nicht sofort in
Kraft. Die Sperrstunde müsse rechtlich sauber eingeführt werden,
erläuterte ein Sprecher der Stadt.

Private Zusammenkünfte mit mehr als 25 Teilnehmern sind in Stuttgart
bereits verboten. Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) sagte am
Samstag, die steigenden Infektionszahlen und das immer diffusere
Ansteckungsgeschehen bereite ihm Sorge. «Deswegen handeln wir jetzt:
zielgerichtet und angemessen.» Er fühle sich an die Situation im März

dieses Jahres erinnert. Es gehe darum, das öffentliche Leben
möglichst aufrecht zu erhalten.

Die Stadt ermuntert überdies zum Home-Office, will die Entflechtung
des Unterrichtsbeginns an Schulen erreichen und das Maske tragen im
Rathaus erweitern. Bislang war der Landkreis Esslingen der
Corona-«Hotspot» in Baden-Württemberg. Auf öffentlichen Plätzen m
uss
in Esslingen ein Schutz über Mund und Nase getragen werden.

Die Zahl der nachgewiesenen Coronavirus-Infektionen im ganzen Land
stieg am Samstag im Vergleich zum Vortag um 520 auf 53 853 Fälle. Die
Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus nahm um zwei auf
1901 zu.