Stuttgart plant bei weiterer Zunahme von Corona-Fällen Maskenpflicht

Stuttgart (dpa/lsw) - Mit weiteren Auflagen will die Stadt Stuttgart
gegen die stark ansteigenden Corona-Infektionen ankämpfen, sollte
sich die Lage in der Metropole weiter verschlechtern. Sobald die
Stadt die kritische Marke von mehr als 50 Infektionen auf 100 000
Einwohner erreiche, werde für öffentliche Plätze in der Innenstadt
eine Maskenpflicht erlassen, sagte Oberbürgermeister Fritz Kuhn
(Grüne) am Freitag. Außerdem sollen die Auflagen für private Feiern
verschärft und die erlaubten Teilnehmerzahlen mehr als halbiert
werden. Ebenfalls im Gespräch sei ein nächtliches
Alkoholverkaufsverbot.

«Die Städte haben verstanden, wie dringend es ist, jetzt zu neuen und
einschneidenden Maßnahmen zu kommen, wenn man einen Lockdown
verhindern will», warnte Kuhn. Er appellierte an die Stuttgarter
Bevölkerung, sich mit Masken und Abstand zu schützen. «Wir müssen u
ns
leider auf einen schwierigen Winter einstellen», sagte Kuhn weiter.
Der Leiter des Gesundheitsamtes, Stefan Ehehalt, nannte die
Entwicklung besorgniserregend. «Wir beobachten eine diffuse
Ausbreitung im privaten Bereich», sagte er.

Die Landeshauptstadt Stuttgart bewegt sich mit 43,7 Fällen auf 100
000 Einwohner weiter auf die kritische Marke für schärfere Maßnahmen

zu. Mit der Verschärfung folgen Stuttgart und auch andere Kreise und
Kommunen unter anderem der Empfehlung der Bund-Länder-Kommission von
Ende September, die insbesondere der Verbreitung von Infektionen im
Rahmen von Feierlichkeiten im Familien- und Freundeskreis vorbeugen
soll.

Kuhn hatte am Freitag mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und den
Bürgermeister der zehn weiteren größten Städte in Deutschland übe
r
Maßnahmen beraten, die den neuen Stuttgarter Entscheidungen ähneln.
In zwei Wochen wollen die Stadtoberhäupter laut Kuhn erneut
diskutieren.