Südwest-Charité - Unikliniken Mannheim und Heidelberg fusionieren

Mannheim (dpa/lsw) - Im Südwesten soll durch die Fusion der
Unikliniken Mannheim und Heidelberg ein Krankenhaus im Format der
Berliner Charité entstehen. Das Haus mit über 3300 Betten soll das
Herzstück in einem neuen Gesundheitsnetzwerk von
Wissenschaftseinrichtungen und Universitätskliniken in der
Rhein-Neckar-Region werden, wie die Beteiligten am Freitag
mitteilten. Die Unikliniken, das Deutsche Krebsforschungszentrum, das
Max-Planck-Institut für medizinische Forschung, das Europäische
Laboratorium für Molekularbiologie sowie das Zentralinstitut für
Seelische Gesundheit legten ihr Konzept Wissenschaftsministerin
Theresia Bauer (Grüne) in Mannheim vor.

Mit der engen Verzahnung von Gesundheitsversorgung, Forschung, Lehre
und Transfer wissenschaftlicher Ergebnisse in die Anwendung Praxis
soll eine neue Leitindustrie begründet werden. Bislang gilt der
Autobau als Leitindustrie im Südwesten.

Das Land hatte die Akteure aufgefordert, ihre Vorstellungen
auszuarbeiten. Es würde bei einer Fusion die Trägerschaft für das
Mannheimer Klinikum von der Kommune übernehmen. Entstehen würde ab
2022 ein Krankenhaus der Maximalversorgung samt Gesundheitsallianz,
das national und international konkurrenzfähig sein soll.

Unikliniken gibt es im Land in Freiburg, Ulm und Tübingen. Das
Mannheimer Krankenhaus ist in durch die Corona-Epidemie verstärkten
Finanznöten und weist für 2019 einen Fehlbetrag von 40 Millionen Euro
aus. Im Jahr 2018 lag dieser in Heidelberg bei rund 9,5 Millionen
Euro. Dabei ist zu beachten, dass Drittmitteleinnahmen und
Investitionskredite für große Baumaßnahmen als Verbindlichkeiten zu
Buche schlagen.