Langeoogs Bürgermeisterin kritisiert Beherbergungsverbot

Langeoog/Hannover (dpa/lni) - Das Beherbergungsverbot für Urlauber
aus Corona-Risikogebieten ist aus Sicht von Langeoogs Bürgermeisterin
Heike Horn (parteilos) nicht zielführend. «Zum einen werden Menschen
aus einer Region unter Generalverdacht gestellt - zum anderen ist es
nicht zu überprüfen, ob sich Wohn- und Arbeitsplatz an
unterschiedlichen Orten befinden», sagte Horn. «Aus meiner Sicht ist
die Verantwortlichkeit an die falsche Stelle delegiert worden.»

Wieder seien Behörden, Kommunen und Beherbergungsstätten dafür
verantwortlich, dem Infektionsgeschehen Einhalt zu gebieten. Horn
kritisierte, dass Beherbergungsstätten Bußgeldern drohen, wenn
Menschen die Regeln missachten. Ihr zufolge sollte die Verantwortung
bei den Bürgerinnen und Bürgern liegen. «Darüber hinaus stellt sich

insbesondere für Inselbewohner die Frage, ob Tagestouristen
grundsätzlich nicht ansteckend sind?» Dass die neuen Regeln von
diesem Samstag an, der Hauptreisezeit, gelten, sei schwierig. «Es
verbleiben nur wenige Stunden für Reisende und Vermieter, um sich zu
verständigen.»

Dies bestätigte Wiebke Leverenz von der Ostfriesland Tourismus GmbH.
«Aufseiten der Betriebe und aufseiten der Gäste sorgt das für große

Unruhe», sagte sie. Die Kurzfristigkeit sei herausfordernd. Dennoch
sei wichtig, dass die Verordnung da sei und den Betrieben eine
Orientierung gebe. Die Betriebe müssten schauen, wo die Gäste
herkommen und dann leider einigen Gästen absagen. Erfahrungsgemäß
hätten die meisten Gäste Verständnis. Alle wollten eine Verschärfun
g
der Situation vermeiden.

Zum Start der Herbstferien gilt ein Beherbergungsverbot. Wer aus
einem Corona-Risikogebiet kommt, darf in der Regel nur mit einem
negativen Corona-Test in Niedersachsen Urlaub machen.