Corona: Hamburger Inzidenzwert steigt auf 39,5 - 145 Neuinfektionen

In Hamburg werden immer mehr Corona-Fälle registriert. Zuletzt war
der Anstieg Anfang April so hoch. Damit klettert auch der sogenannte
Inzidenzwert weiter Richtung der 50er-Marke, die mit weiteren
Einschränkungen verbunden ist.

Hamburg (dpa/lno) - Die Zahl der Corona-Infektionen ist in Hamburg so
stark wie seit Anfang April nicht mehr gestiegen. Am Freitag meldete
die Hamburger Gesundheitsbehörde 145 neue Fälle. Die Gesamtzahl der
seit Beginn der Pandemie bestätigten Infektionen erhöhte sich damit
auf 8813.

Damit ist auch der sogenannte Inzidenzwert weiter angestiegen. Die
Anzahl neuer Ansteckungen innerhalb von sieben Tagen pro 100 000
Einwohnern liege eigenen Berechnungen zufolge nun bei 39,5 Fällen. Am
Vortag lag er nach 125 neuen Corona-Ansteckungen bei 36,1. Das Robert
Koch-Institut (RKI) hatte auf Basis seiner Berechnungen zuletzt für
Donnerstag einen Wert von 29,7 ausgewiesen.

Mit dieser Entwicklung des Inzidenzwertes werden strengere Maßnahmen
zur Eindämmung der Pandemie wahrscheinlicher. Diese sollen nun schon
ergriffen werden, wenn der Inzidenzwert drei Tage lang über der
35er-Marke liegt. Erst wenn er dann für drei Tage die Zahl 35
unterschreitet, könnte es wieder Lockerungen geben.

Bezirksamtsleiter Falko Droßmann (SPD) appellierte eindringlich an
die Betreiber von Bars und Clubs, sich an die Corona-Regeln zu
halten. Ansonsten drohten mögliche neue Einschränkungen insbesondere
auch für die Gastronomie. «Gerade in der jetzigen Situation müssen
wir uns darauf verlassen können, dass die Gastronomiebranche sich
zuverlässig an die bestehenden Vorgaben hält», sagte er. «Es kann
deshalb einfach nicht sein, dass einzelne uneinsichtige Betreiber und
Betreiberinnen die Bemühungen der großen Mehrheit der Clubs und Bars
auf St. Pauli konterkarieren.»

Am Freitag gab das Bezirksamt bekannt, dass sieben bereits in den
letzten Wochen wegen Verstößen gegen die Corona-Regeln vorübergehend

geschlossene Bars und Clubs auf St. Pauli weiter geschlossen bleiben
müssen. Grund dafür ist, dass ihre Betreiber nicht überzeugend
nachweisen konnten, dass sie sich an die Corona-Regeln halten können,
teilte das Bezirksamt Hamburg-Mitte am Freitag mit. Ihre Schließung
sei bis zum 30. November verfügt worden. Öffnen sie trotzdem, drohen
ihnen Zwangsgelder in Höhe von 15 000 Euro.

Etwa 7000 Infizierte können nach Schätzung des Robert Koch-Instituts
(RKI) inzwischen als genesen angesehen werden, 100 mehr als am
Vortag. In Hamburger Krankenhäusern wurden 60 Covid-19-Patienten
behandelt, einer mehr als am Vortag. Die Zahl der Patienten auf
Intensivstationen blieb unverändert bei zwölf. Bislang starben nach
Angaben des Instituts für Rechtsmedizin am Universitätsklinikum
Eppendorf 241 Menschen an Covid-19. Die Zahl blieb auch am Freitag
unverändert. Das RKI nannte für Hamburg wie schon am Vortag 276 Tote.

Die Hamburger Gesundheitsbehörde lässt alle gestorbenen
Corona-Patienten obduzieren. Das Institut für Rechtsmedizin zählt auf
dieser Grundlage dann sämtliche Fälle, bei denen jemand einer
Covid-19-Erkrankung erlegen ist. Das RKI zählt alle Personen, die im
Zusammenhang mit einer Sars-CoV-2-Infektion gestorben sind.