Haseloff für gleiche Corona-Reiseregeln - Kabinett tagt Dienstag dazu

Magdeburg (dpa/sa) - In der Debatte zum Umgang mit Menschen aus
innerdeutschen Corona-Hotspots hat sich Sachsen-Anhalts
Ministerpräsident Reiner Haseloff für einheitliche Regeln
ausgesprochen. Es sollte möglichst bundesweit das Gleiche gelten,
sagte der CDU-Politiker am Mittwoch. Haseloff will kommenden Dienstag
mit dem schwarz-rot-grünen Kabinett besprechen, ob und wie die Regeln
zu Quarantäne und Beschränkungen verändert werden müssen.

Zuvor hatte der Bund in einer Schaltkonferenz mit den Chefs der
Länder-Staatskanzleien am Mittwoch verabredet, dass es ein bundesweit
einheitliches Beherbergungsverbot für Menschen aus innerdeutschen
Corona-Hotspots geben soll. Für Sachsen-Anhalt ändert sich dadurch
nichts. Das Land hatte bereits Ende Juni verfügt, dass Hotels,
Herbergen und Campingplätze niemanden beherbergen dürfen, der aus
einer Kommune kommt, in der die Grenze von 50 Infektionen je 100 000
Einwohner binnen einer Woche überschritten ist. Ausnahme: Die
Reisenden können einen aktuellen negativen Corona-Test vorlegen.

In Deutschland steigt die Zahl der nachgewiesenen Corona-Infektionen
wieder an. Mehrere Kommunen und Berliner Stadtbezirke überschreiten
bereits die Schwelle von 50 Infektionen je 100 000 Einwohnern und
Woche, bei der laut einer bundesweiten Verabredung verstärkte
Eindämmungs-Maßnahmen ergriffen werden sollen.

Schleswig-Holstein stand tagelang in der Kritik, weil es eine
zweiwöchige Quarantäne für Einreisende aus innerdeutschen
Risikogebieten verfügt hatte - und hatte dabei explizit auch vier
Berliner Stadtbezirke mit hohem Infektionsgeschehen aufgeführt. Das
sorgte für viele Diskussionen und Forderungen nach
bundeseinheitlichen Regeln. Sachsen-Anhalt betrachte Berlin in seiner
Gesamtheit als eine Kommune und damit derzeit nicht als Risikogebiet,
hieß es aus der Magdeburger Staatskanzlei.

Auch Schleswig-Holstein will die Regeln lockern: Von Freitag an solle
es ausreichen, einen höchstens zwei Tage alten negativen Coronatest
vorzulegen, kündigte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) an.