Italien führt landesweite Maskenpflicht im Freien ein

Rom (dpa) - Im Kampf gegen wieder steigende Corona-Infektionszahlen
hat Italiens Regierung am Mittwoch eine landesweite Maskenpflicht im
Freien beschlossen. Ausnahmen gebe es nur für Kinder im Alter unter
sechs Jahren und für Menschen mit Krankheiten oder Einschränkungen,
die mit dem Tragen einer Gesichtsmaske nicht zu vereinbaren seien,
sagte die stellvertretende Gesundheitsministerin Sandra Zampa dem
TV-Sender RAI.

Auch in bestimmten Situationen, in denen man alleine sei - etwa in
einem Park -, gelte die Pflicht nicht. Unklar blieb zunächst, ab wann
genau diese neue Maßnahme in Kraft treten soll. Beobachter sagten,
sie werde wahrscheinlich schon von Donnerstag an gelten.

Das Tragen von Gesichtsmasken im Freien war bisher bereits in einigen
italienischen Regionen Pflicht, darunter auch in Kampanien und
Latium, die Neapel und Italiens Hauptstadt Rom einschließen. Bisher
müssen die Schutzmasken national hauptsächlich in geschlossenen
Räumen wie Läden und Büros sowie in öffentlichen Verkehrsmitteln
aufgesetzt werden.

Die Regierung beschloss am Mittwoch ferner, den wegen der
Corona-Pandemie ausgerufenen Notzustand über den 15. Oktober hinaus
bis zum 31. Januar zu verlängern, wie ein Sprecher sagte. Der
Notstand wird in Italien oft nach Naturkatastrophen wie Erdbeben oder
Überschwemmungen ausgerufen, um eine besondere Koordinierung der
Einsatzkräfte zu gewährleisten und Bürokratie zu vermeiden.

Die Behörden verzeichneten in den jüngsten Wochen einen erheblichen
Anstieg der Infektionszahlen. Obwohl die Pandemie bisher als unter
Kontrolle gilt, wuchs die Angst vor einer zweiten Welle deutlich.
Nach den jüngsten, bislang vorliegenden Zahlen gab es am Dienstag
2677 neu registrierte Corona-Ansteckungen in 24 Stunden, 28 Menschen
starben mit oder an der Viruskrankheit. Die Zahl der Toten in Italien
übersprang damit die Marke von 36 000. Mehr als 330 000 Menschen
infizierten sich bisher mit dem Virus Sars-CoV-2.