Kirchen wollen Weihnachts-Gottesdienste in Fußballstadien

Hannover (dpa/lni) - Die geplante neue niedersächsische
Corona-Verordnung stößt nach einem Bericht des Politikjournals
«Rundblick» bei Kirchenvertretern auf Kritik. «Wir hatten darauf
gehofft, ein klares Signal für die Möglichkeit von
Outdoor-Gottesdiensten zu erhalten», sagte Oberlandeskirchenrätin
Andrea Radtke, Vertreterin der Konföderation der evangelischen
Kirchen, dem «Rundblick». Leider aber tauchten nach bisherigen
Informationen die Kirchen in der neuen Verordnung mit keinem Wort
explizit auf. Nun befürchte man, dass es fast zu spät sei, die
Wünsche der Kirchen dort noch zu verankern. Sie würden laut Radtke
gerne auch Fußballstadien für Weihnachts-Gottesdienste nutzen.

Auch das Verfahren vor dem Erlass der neuen Verordnung hat dem
Bericht zufolge Verärgerung in Kirchenkreisen ausgelöst. So hatte die
Konföderation ihr Anliegen bereits am 12. September an den Leiter des
Krisenstabes geschickt, laut Radtke aber zunächst keine Antwort
erhalten. Landesbischof Ralf Meister habe bei einem regelmäßigen
Treffen von Kirchenvertretern und Landesregierung an den Wunsch
erinnert und darauf hingewiesen, dass in der Vorweihnachtszeit der
Platz in den Kirchen wegen der Vorgaben für die Mindestabstände nicht
mehr ausreicht.

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) will die neue
niedersächsische Corona-Verordnung am Mittwoch im Landtag vorstellen.
Sie soll am Freitag in Kraft treten.