Weißes Haus: Trump ist jetzt Corona-«Überlebender»

Washington (dpa) - Trotz der Ungewissheit über den Ausgang der
Covid-19-Erkrankung von US-Präsident Donald Trump wagt das Weiße Haus
bereits Prognosen über sein Auftreten in der nächsten TV-Debatte
gegen Herausforderer Joe Biden. Sprecherin Alyssa Farah sagte am
Dienstag im Sender Fox News, sie erwarte, dass Trump eine «neue
Mentalität» in Bezug auf das Coronavirus an den Tag legen werde. Er
habe ja bereits Freunde durch das Virus verloren und mit den
Amerikanern getrauert. «Aber jetzt kommt er selbst als Überlebender.
Und ich denke, das wird man in dieser Debatte hören.»

Der 74-Jährige will am Donnerstag kommender Woche (Ortszeit, Freitag
MESZ) an der zweiten TV-Debatte vor der Präsidentenwahl am 3.
November teilnehmen. Er war am Montag nach dreitägiger Behandlung aus
dem Krankenhaus entlassen worden. Am Freitag hatte Trump seine
Corona-Infektion bekannt gegeben. Trumps Leibarzt Sean Conley hatte
angekündigt, erst nach dem kommenden Wochenende Entwarnung über den
weiteren Verlauf geben zu können.

Trump hatte seine Rückkehr ins Weiße Haus am Montag als Demonstration

der Stärke inszeniert. Der US-Präsident dürfte noch ansteckend sein
und müsste nach Vorgaben von Gesundheitsbehörden die Maske tragen, um
Menschen in seiner Nähe zu schützen. Beim Eintreffen auf dem Balkon
seiner Residenz nahm er sie aber ab, während Kameraleute in seiner
Nähe waren. Farah verteidigte Trump. «Die Welt und das amerikanische
Volk mussten ihren Präsidenten stark und führend sehen», sagte sie.


Die Corona-Pandemie ist in den USA noch immer nicht unter Kontrolle.
Seit Wochen werden täglich zwischen 35 000 und 55 000 Neuinfektionen
verzeichnet. Mehr als 210 000 Menschen starben.