Michelle Obama wirft Trump Versagen im Kampf gegen die Pandemie vor

Washington (dpa) - Knapp einen Monat vor der US-Wahl hat Michelle
Obama Präsident Donald Trump Versagen im Kampf gegen die
Coronavirus-Pandemie vorgeworfen. Alle Amerikaner spürten die
Konsequenzen der Tatsache, dass der Präsident die Pandemie nicht
ernst genommen habe und immer noch keinen schlüssigen Plan zu deren
Bekämpfung habe, sagte die Gattin von Trumps Vorgänger Barack Obama
in einer am Dienstag veröffentlichten Videobotschaft.

«Im Moment herrscht in unserem Land wegen eines Präsidenten, der
seinem Job nicht gewachsen ist, Chaos», sagte Obama. Andere Länder
hätten die Pandemie unter Kontrolle bekommen. «Sie wurden vom
gleichen Virus getroffen wie wir. Sie hatten die gleichen Mittel wie
wir. Aber womit sie nicht fertig werden mussten, war dieser
Präsident», sagte Obama. Sie rief daher zur Wahl des Demokraten Joe
Biden auf. Barack Obamas früherer Vizepräsident tritt bei der Wahl am
3. November gegen den Republikaner Trump an.

Der Präsident belüge die Amerikaner und spiele die Bedrohung der
Pandemie weiter herunter, klagte Obama. «Wir können diesem
Präsidenten nicht vertrauen, uns die Wahrheit über irgendetwas zu
sagen», sagte Obama. Sie warf Trump «vorsätzliches Missmanagement»

der Pandemie vor. Inzwischen seien mit mehr als 200 000 Menschen mehr
Amerikaner nach einer Corona-Infektion gestorben als in den Kriegen
im Irak, in Afghanistan, in Vietnam und Korea zusammengenommen.
«Nehmen Sie all diese heldenhaft geopferten Leben und verdoppeln sie
die Zahl. Das ist in etwa das Ausmaß dieser Tragödie», sagte Obama.