Zweimal Rot: Berliner Corona-Ampel zeigt Handlungsbedarf an

Berlin (dpa) - Zum ersten Mal zeigt das Berliner Ampelsystem zur
Bewertung der Corona-Lage dem Senat Handlungsbedarf an. Die Zahl der
Neuinfektionen im Verhältnis zur Einwohnerzahl in den vergangenen
sieben Tagen und die Reproduktionszahl liegen inzwischen über den als
kritisch definierten Grenzwerten. Das geht aus dem Online-Lagebericht
der Gesundheitsverwaltung vom Dienstag hervor. Damit steht die Ampel
nun auf Doppel-Rot. Für diesen Fall hatte der Senat vereinbart, dass
die Umsetzung von Maßnahmen erforderlich wird.

Die Corona-Ampel berücksichtigt drei Indikatoren: die
Reproduktionszahl (kurz R-Wert), die Neuinfektionen pro 100 000
Einwohner in den vergangenen sieben Tagen und die Auslastung der
Intensivbetten mit Covid-19-Patienten. Für jedes Kriterium wurden
Grenzwerte definiert: Werden diese mindestens drei Mal in Folge
überschritten, wechselt die entsprechende Ampelfarbe auf Gelb oder
Rot.

Auf Rot gesprungen ist die Ampel nun bei der Reproduktionszahl - mit
einem Wert von 1,26. Das bedeutet, dass ein Infizierter mehr als
einen anderen Menschen ansteckt. Um die Pandemie zu bremsen, müsste
der Wert kleiner als 1 sein. Bei den Neuinfektionen pro 100 000
Einwohner in den vergangenen sieben Tagen wird inzwischen ein Wert
von 44,2 erreicht. In den Innenstadtbezirken sind die Werte deutlich
höher als am Stadtrand, insbesondere Neukölln sticht mit 87,3 heraus.