Busfahrer forderte zu Maskenverzicht auf - vorerst freigestellt

Düsseldorf/Werne (dpa/lnw) - Ein Busfahrer hat vergangene Woche auf
der Fahrt von Werne nach Lünen die Fahrgäste aufgefordert, ihre
Mund-Nasen-Bedeckungen abzulegen. Das bestätigte eine Sprecherin von
Keolis Deutschland am Dienstag. Der Bus war als Schienenersatzverkehr
der Eurobahn zwischen Münster und Lünen unterwegs. Die Motive des
Mannes seien völlig unklar, sagte die Sprecherin. Jedenfalls sei sein
Verhalten absolut inakzeptabel. Er werde aktuell nicht mehr
eingesetzt.

Der Mann fuhr demnach im Auftrag eines Busunternehmens, das Keolis
für den Schienenersatzverkehr engagiert hat. Das habe bisher
hervorragend geklappt, sagte die Sprecherin. Der
Schienenersatzverkehr läuft bereits seit gut zehn Monaten, Ende
Oktober soll die Bahnstrecke wieder freigegeben werden. Der Fahrer
sei neu bei dem Busunternehmen gewesen. Nähere Angaben zu dem
beauftragten Busunternehmen oder dem Fahrer wollte die Sprecherin
nicht machen. Zunächst hatten die «Ruhr Nachrichten» und der WDR
berichtet.

Vergangenen Freitag hatte die Polizei vor einem Video gewarnt, in dem
ein Busfahrer Schüler auffordert, ihre Mund-Nasen-Bedeckungen
abzulegen. Der Busfahrer behauptet in dem Video, das Tragen von
Masken sei eine potenziell tödliche Gefahr für Kinder. Ein Sprecher
des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte sagte allerdings der
Deutschen Presse-Agentur, es sei «unmöglich», dass ein Kind durch das

Tragen einer Alltagsmaske ums Leben komme. Das Video wurde gesichert
und an die Kriminalpolizei weitergegeben, wie die Dortmunder Polizei
mitteilte.

Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen erheben mittlerweile
fast alle Bundesländer Bußgelder für Verstöße gegen die
Maskenpflicht. In Nordrhein-Westfalen sind im öffentlichen Nahverkehr
150 Euro fällig.