Söder und Reiter rufen gemeinsam zu Grippe-Impfung auf

München (dpa/lby) - Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und

Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) haben sich erstmals
gemeinsam gegen Grippe impfen lassen - und die Menschen in Bayern
ebenfalls dazu aufgerufen. Man wolle gemeinsam ein Signal setzen,
gerade in den Zeiten von Corona, wie sinnvoll impfen sei, sagte Söder
am Dienstag vor dem Impftermin mit Reiter in der Staatskanzlei.

Söder ließ sich wie in vergangenen Jahren von Gesundheitsministerin
Melanie Huml (CSU), die Ärztin ist, pieksen. Sie impfe ihn «seit
vielen Jahren mehr oder minder schmerzfrei», sagte Söder. Für Reiter

war es dagegen die allererste Grippeimpfung - er bekam sie vom
Geschäftsführer der München Klinik, Axel Fischer, verabreicht. Es sei

aber noch nie so wichtig gewesen wie dieses Jahr, sich gegen Grippe
impfen zu lassen, sagte Reiter. Ziel müsse es sein, zu verhindern,
dass die Krankenhäuser zeitgleich zu einem möglichen starken Anstieg
der Corona-Zahlen mit einer großen Grippewelle belastet würden.

Huml mahnte ebenfalls, in Corona-Zeiten sei eine Grippeimpfung
besonders wichtig: «Das Coronavirus ist noch nicht besiegt. Sollten
die Infektionszahlen steigen, brauchen wir möglichst viele freie
Betten in den Krankenhäusern. Daher müssen wir verhindern, dass
gleichzeitig viele Grippe- und Corona-Erkrankte in den Kliniken
behandelt werden müssen.» Huml betonte, Bayern habe sich für eine
höhere Nachfrage nach Influenza-Impfstoff gewappnet und für diese
Saison 550 000 zusätzliche Impfdosen gekauft. «Damit können wir rund

ein Drittel mehr Impfungen garantieren, als in den vergangenen Jahren
durchschnittlich nachgefragt worden sind», erklärte sie. In den
vergangenen Jahren waren es pro Saison rund 1,5 Millionen Impfdosen.

Nicht bei dem Impftermin dabei war Söders Vize, Wirtschaftsminister
Hubert Aiwanger (Freie Wähler). «Ich konnte Hubert Aiwanger nicht
überreden dazu», berichtete Söder und fügte hinzu, Aiwanger sei
jemand, der «sich noch auf dem Weg befindet, sich überzeugen zu
lassen, dass Impfungen wirklich gut sind».