Einschränkungen für Urlauber aus deutschen Risikogebieten

Die Zahl der Corona-Infektionen in Deutschland steigt weiter. Mehrere
Landkreise und Teile Berlins wurden von einzelnen Bundesländern als
Risikogebiete ausgewiesen. Vor allem durch die beginnenden
Herbstferien könnte das für Probleme sorgen.

Berlin (dpa) - Die steigenden Infektionszahlen in Deutschland
bereiten den Ländern zum Start der Feriensaison zunehmend Sorgen.
Über 300 000 Corona-Infizierte hat es nach Angaben des Robert
Koch-Instituts (RKI) seit Beginn der Pandemie gegeben. Vor allem die
Situation in Berlin wird von den Ländern unterschiedlich bewertet.
Aufgrund steigender Zahlen in mehreren Bezirken werden diese zum Teil
als Risikogebiet bewertet. Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz
haben Einreisebeschränkungen festgelegt.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sieht im Fall von Berlin
die Aufteilung in Bezirke skeptisch. «Das ist hier eine große,
dynamische Stadt. Wir alle sind jeden Tag in verschiedenen Bezirken
im Zweifel unterwegs. Ich wünsche mir sehr, dass es einen auf
Gesamt-Berlin bezogenen Ansatz gibt», sagte Spahn am Montag in
Berlin.

Schleswig-Holstein hat vier Berliner Bezirke als Risikogebiete im
Inland ausgewiesen, weil dort die Zahl der Neuinfektionen innerhalb
einer Woche über 50 je 100 000 Einwohner liegt: Tempelhof-Schöneberg,

Mitte, Neukölln und Friedrichshain-Kreuzberg. Auch Rheinland-Pfalz
wertet die Bezirke separat. Bundesländer, wie Mecklenburg-Vorpommern
und Brandenburg beziehen sich auf die Infektionszahl des Landes
Berlin insgesamt, die unter dem Grenzwert 50 liegt.

Für Urlauber in Schleswig-Holstein aus Berlin hat das zur Folge, dass
sie sich sofort 14 Tage in Quarantäne begeben oder zwei negative
Corona-Tests vorweisen müssen. Einer der beiden Tests darf frühestens
fünf Tage nach der Einreise gemacht werden. Erst wenn die negativen
Ergebnisse für beide Tests vorliegen, darf die Quarantäne verlassen
werden. In Rheinland-Pfalz müssen etwa Reisende aus Risikogebieten in
Quarantäne, es gibt aber auch Ausnahmen, wie es im
Gesundheitsministerium heißt.

Neben den Berliner Bezirken sind die Städte Hamm, Remscheid - beide
in Nordrhein-Westfalen - sowie der Landkreis Vechta in Niedersachsen
vom RKI als Risikogebiete ausgewiesen worden.

In Berlin beginnen am kommenden Wochenende die zweiwöchigen
Herbstferien. In Bundesländern wie Bremen und Hessen sind bereits
seit Montag Ferien.

Neben Berlin steuert vor allem Frankfurt bei der Zahl der
Corona-Infektionen auf die nächste Warnstufe zu: Mit 48,5
Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen
befindet sich die Stadt kurz vor der 4. Warnstufe des Präventions-
und Eskalationskonzeptes des Landes.