48 neue Corona-Infektionen in MV

Innerhalb von drei Tagen wurden in Mecklenburg-Vorpommern zahlreiche
neue Corona-Infektionen gemeldet. Eine Infektionsquelle gilt als
Hauptursache.

Rostock/Schwerin (dpa/mv) - In Mecklenburg-Vorpommern sind seit
Freitagnachmittag 48 neue Corona-Infektionen registriert worden.
Damit stieg die Gesamtzahl der Fälle seit Beginn der Pandemie auf
1295, wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) in
Rostock mitteilte. 15 Fälle wurden aus dem Landkreis Mecklenburgische
Seenplatte gemeldet, jeweils zehn aus der Hansestadt Rostock und dem
Landkreis Vorpommern-Greifswald. In den übrigen Landkreisen und der
Landeshauptstadt Schwerin kamen zwischen einem und fünf Fällen hinzu.


In MV werden am Wochenende keine Corona-Zahlen veröffentlicht, daher
ist dieser Wert am Montag verhältnismäßig hoch. Bei den letzten
Corona-Zahlen am Freitag wurden innerhalb eines Tages 43
Neuinfektionen gemeldet.

In den vergangenen sieben Tagen wurden in MV den Angaben zufolge 8,0
Coronafälle je 100 000 Einwohner registriert. Am höchsten ist dieser

Wert weiterhin im Landkreis Nordwestmecklenburg, wo es im selben
Zeitraum 15,3 Infektionen je 100 000 Einwohner gab. MV insgesamt
liegt weiterhin deutlich unter der kritischen Marke von 50
Infektionen, die zu Einschränkungen führen könnte.

Angesichts der stark gestiegenen Corona-Infektionszahlen in
Mecklenburg-Vorpommern hat der Rostocker Tropenmediziner Emil
Reisinger die Menschen zur Vorsicht aufgerufen. «Familienfeiern
sollten auf den engsten Familienkreis begrenzt bleiben», sagte
Reisinger der Deutschen Presse-Agentur. Partys sollten möglichst
umgangen und auf Reisen in Pandemiegebiete verzichtet werden. «Wann
immer es möglich ist, sollten Masken getragen werden.» Der Mediziner
betonte, dass das auch für Aufenthalte im Freien gelte, wenn in
Ansammlungen der nötige Abstand nicht gewährleistet ist.

Hauptquelle für die Infektionen sind den Erkenntnissen zufolge
Familienfeiern. «Da wird in der Regel keine Maske getragen und kein
Abstand gehalten. Da fühlt sich das Virus wohl und wird übertragen»,

sagte Reisinger. Gleichzeitig kämen auch Menschen als Verbreiter in
Betracht, die aus Gebieten im In- und Ausland zurückkommen, in denen
das Virus weit verbreitet ist.

Es werde auch gleichzeitig von Fällen berichtet, in denen die
Quarantänebedingungen nicht genügend ernstgenommen werden. Noch seien
in den meisten Fälle die Übertragungswege des Sars-CoV-2-Virus
nachzuvollziehen. Dies sei eine wichtige Voraussetzung, um seine
Verbreitung einzudämmen, betonte Reisinger.

In Rostock bleibt eine Psychiatrische Fachpflegeeinrichtung im
Stadtteil Groß Klein vorsorglich weiterhin geschlossen. Dort stieg
die Zahl der positiven Corona-Fälle auf zwei, wie die Stadtverwaltung
mitteilte. Eine Bewohnerin wurde dort in der Vorwoche positiv auf
Covid-19 getestet. Am Freitag soll die zweite Testung erfolgen.

Ungeachtet der hohen Corona-Infektionszahlen in einzelnen Berliner
Stadtbezirken bleibt Mecklenburg-Vorpommern indes für alle Besucher
aus der Bundeshauptstadt uneingeschränkt offen. Wie eine Sprecherin
des Gesundheitsministeriums sagte, werde Berlin bei der
Risikobewertung weiterhin als Ganzes betrachtet.
Einreisebeschränkungen oder Quarantäne für Rückkehrer würden
demzufolge erst dann wirksam, wenn Berlin als Stadtstaat insgesamt
mehr als 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb von sieben
Tagen aufweise. Nach jüngsten Berechnungen liegt der
Durchschnittswert für Berlin unter 40.