Wieder strengere Corona-Regeln in Russland

Moskau (dpa) - Angesichts wieder rasant steigender Corona-Zahlen von
täglich mehr als 10 000 in Russland verschärft die Hauptstadt Moskau

die Regeln zur Eindämmung der Pandemie. Von diesem Montag an müssen
Unternehmen mindestens ein Drittel ihrer Mitarbeiter im Homeoffice
arbeiten lassen. Das gelte auch für alle Beschäftigten, die älter als

65 Jahre oder chronisch krank sind, teilte die Stadtverwaltung weiter
mit. Ausgenommen davon sind demnach diejenigen, die nicht zu Hause
arbeiten können, weil sie etwa in Betrieben Maschinen bedienen.

Zudem wurden die Schüler in Moskau in verlängerte Herbstferien
geschickt. Sie sollen nun zwei Wochen frei haben und dazu beitragen,
dass es weniger Neuinfektionen im flächenmäßig größten Land der E
rde
gibt. Nach den Ferien sollen Schüler in Moskau und einigen anderen
Regionen wie bereits im Frühjahr wieder zu Hause lernen.

Am Wochenende wurde landesweit erstmals seit Monaten wieder die Marke
von 10 000 erreicht - also die Zahl der Menschen, die sich täglich
neu mit dem Coronavirus infiziert haben. Bereits im Mai gab es so
hohe Werte. Der US-Universität John Hopkins zufolge liegt Russland
bei der Gesamtzahl der Infektionen weltweit auf Platz vier.

Nach offiziellen Zahlen vom Montag erkrankten innerhalb eines Tages
10 888 Menschen neu. Die Zahl registrierter Corona-Infizierter ist
seit Beginn der Pandemie auf mehr als 1,2 Millionen gestiegen.
Bislang seien mehr als 21 400 Menschen mit dem Virus gestorben - das
ist ein vergleichsweise niedriger Wert. Die Behörden hatten im Sommer
Vorwürfe zurückgewiesen, dass diese Zahlen geschönt seien.

In Moskau galten im Frühjahr mehr als zwei Monate lang strenge
Ausgangssperren. Einkaufszentren und Restaurants waren lange
geschlossen. Nun wächst die Sorge, dass es erneut zu Schließungen
kommen könnte. Im Sommer lag die Zahl der täglichen Neuinfektionen
wochenlang unter der Marke von 5000.