Laumann unterstützt Spahns Vorschläge für Pflegereform

Berlin (dpa) - Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef
Laumann hat die Vorschläge von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn
(beide CDU) zur weiteren Verbesserung der Bedingungen in der Pflege
nachdrücklich begrüßt. «Mehrere hunderttausend Pflegekräfte kön
nten
uns in Deutschland bereits in zehn Jahren fehlen. Dem müssen wir
dringend gegensteuern», erklärte Laumann am Sonntag.

«Nur faire Rahmenbedingungen tragen der schweren Tätigkeit der
Pflegekräfte, die der gesamten Gesellschaft zugutekommt, auf Dauer
Rechnung», argumentierte der CDU-Politiker und fügte hinzu: «Hierzu
zählt für mich eine verbesserte, allgemeinverbindlich tariflich
verankerte Vergütung der Pflegekräfte. Deshalb fordere ich schon seit
Jahren einen Tarifvertrag für die Pflege. Der Vorschlag, dass
Einrichtungen Kosten nur mit der Pflegeversicherung abrechnen dürfen,
wenn sie die Beschäftigten nach Tarif bezahlen, begrüße ich daher.»


Der CDU-Politiker stelle sich auch hinter die Idee, «für
Verhinderungs- und Kurzzeitpflege ein Jahresbudget von 3330 Euro
einzuführen und das Pflegegeld und die Pflegesachleistungen zukünftig
jährlich zu dynamisieren». Drei Viertel aller Pflegebedürftigen
würden zu Hause gepflegt. «Viele Angehörige gehen dabei bis an ihre
Grenzen und leider auch oft darüber hinaus. Insbesondere in Zeiten
von Corona. Auch diese Menschen dürfen wir nicht aus dem Blick
verlieren.»

Spahn will mit einer Pflegereform Pflegebedürftige und ihre
Angehörigen finanziell entlasten und für Pflegekräfte Tariflöhne
durchsetzen. «Mein Vorschlag ist, dass Heimbewohner für die
stationäre Pflege künftig für längstens 36 Monate maximal 700 Euro

pro Monat zahlen», sagte Spahn der «Bild am Sonntag». «Das wären

maximal 25 200 Euro. Zwar bleibt die Pflegeversicherung auch dann
eine Teilkaskoversicherung. Aber der Eigenanteil wird berechenbar.»