Wildschweinkadaver werden in Sachsen-Anhalt beseitigt
Die Afrikanische Schweinepest weitet sich in Brandenburg aus. Ein
Unternehmen in Sachsen Anhalt sorgt für Beseitigung und Verarbeitung
der Wildschweinkadaver. Warum der weite Weg ins Nachbarbundesland?
Genthin/Cottbus (dpa) - Die mit der Afrikanischen Schweinepest
verseuchten toten Wildschweine werden zur Beseitigung von Brandenburg
nach Genthin in Sachsen-Anhalt gefahren. Wildschweinkadaver aus den
betroffenen Brandenburger Landkreisen seien bereits eingetroffen und
würden beseitigt, sagte Marcel Derichs vom Unternehmen SecAnim GmbH,
das im Bereich der Tierbeseitigung aktiv ist und in Genthin einen
Standort hat. Es arbeitet im Auftrag unter anderem von Kommunen und
Städten.
In Brandenburg gibt es dem Unternehmenssprecher zufolge zwei
Sammelstellen für tote Tiere, darunter im Gubiner Ortsteil
Bresinchen. Laut Brandenburger Gesundheitsministerium verfügt das
Land aber über keinen eigenen zugelassenen Verarbeitungsbetrieb für
tierische Nebenprodukte. Verendete Nutztiere oder verendetes oder
erlegtes Wild bei Feststellung von Tierseuchen werden demnach in
Verarbeitungsbetrieben des Unternehmens SecAnim GmbH an den
Standorten in Malchin (Mecklenburg-Vorpommern) und Genthin
(Sachsen-Anhalt) entsorgt.
Die Kadaver werden von den Sammelstellen aus in Lastwagen geladen und
in die Tierbeseitigungsanlage gebracht, wie Derichs sagte. Die
Lastwagen rollen vor der Genthiner Anlage in eine sogenannte
Seuchenwanne - eine Vertiefung, die mit Desinfektionsflüssigkeit
gefüllt ist. Zuvor hatte die «Lausitzer Rundschau» darüber berichte
t.
Die Kadaver werden bei 133 Grad Hitze und drei Bar Druck beseitigt,
um sicherzustellen, dass keine Viren übrig bleiben, erklärte Derichs
das Verfahren. Am Ende blieben Tiermehl und Fett übrig, beides werde
ebenfalls vernichtet, damit das Material keinen Eingang in die
Nahrungskette finde. Das Mehl werde verbrannt und als
Alternativbrennstoff in Kraftwerken und der Zementindustrie genutzt.
Das Tierfett werde als Vorprodukt für Biodiesel verwendet. Die
Aufgabe der Tierkörperbeseitigung ist laut Unternehmen durch
nationale Rahmenbedingungen klar umschrieben. Für die Verarbeitung
des Kadavers gebe es EU-Vorgaben.
Nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten wären Einzelstandorte in
Landkreisen mit Tierbeseitigungsanlagen mit sehr hohen Kosten für
Tierhalter und Kommunen verbunden, erklärte der Unternehmenssprecher
den Transport der Kadaver von Brandenburg nach Sachsen-Anhalt.
Deshalb werde «dezentral eingesammelt und zentral verarbeitet».
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