Polizei braucht bei Fußballspielen coronabedingt weniger Personal

Fußballspiele fanden in den vergangenen Wochen ohne oder nur mit
wenigen Zuschauern statt. Was Fans ärgert, verschafft der Polizei in
den Bundesländern neue Kapazitäten - die kann sie oft gut brauchen.

Berlin (dpa) - Die Polizei kommt wegen der Corona-Beschränkungen bei
Fußballspielen mit deutlich weniger Personal aus. Die dadurch freien
Kapazitäten werden zum Teil für verstärkte Kontrollen der
Maskenpflicht eingesetzt, wie eine Umfrage der Deutschen
Presse-Agentur unter den Behörden ergeben hat.

In Hessen seien für die fünf Geisterspiele bei Eintracht Frankfurt in
der vergangenen Bundesliga-Rückrunde insgesamt 23 Polizisten
eingesetzt worden, erklärte das hessische Innenministerium. Im
Vorjahreszeitraum seien es bei ebenso vielen Spielen 1445
Polizeibeamte gewesen.

Das bayerische Staatsministerium für Inneres gibt an, dass insgesamt
54 Spiele ohne Zuschauer in den ersten drei Fußballligen, beim
DFB-Pokal und den UEFA-Ligen stattgefunden hätten. 1734 Polizeikräfte
seien dabei auf insgesamt 8226 Einsatzstunden gekommen. Im
Vorjahreszeitraum fanden zwar nur 46 Spiele statt, die jedoch von
8180 Polizeibeamten (57 812 Einsatzstunden) betreut worden seien.

«Für Schleswig-Holstein können wir bestätigen, dass die Begleitung

von «Geisterspielen» deutlich weniger Kräfte erfordert als Einsätze

in vollen Stadien», heißt es auch aus dem Landespolizeiamt in Kiel.
Wegen der fehlenden Vergleichbarkeit lasse sich die Differenz aber
nicht in Prozent und Personenstunden ausdrücken. Schleswig-Holstein
ist mit Holstein Kiel aktuell in der 2. Liga vertreten.

Zum Auftakt der aktuellen Saison sind in viele Stadien inzwischen
wieder Fans zurückgekehrt. Beim ersten Heimspiel von Eintracht
Frankfurt gegen Arminia Bielefeld setzte die hessische Polizei
demnach 57 Beamte ein, die das Spiel mit 6500 zugelassenen Zuschauern
begleiteten. Beim Heimspiel von RB Leipzig gegen den 1. FSV Mainz 05
vor 8500 Fans waren rund 30 Polizisten im Einsatz. Zum Vergleich: Bis
Anfang März waren je nach Lagebeurteilung bei den Spielen des
Bundesligisten laut Innenministerium 120 bis 500 Beamte im Einsatz.

Die Partie des VfB Stuttgart gegen den SC Freiburg vor 7123 Fans
wurde am ersten Spieltag der neuen Saison von neun Polizeikräften
begleitet. Als Vergleichswert nennt das Innenministerium in Stuttgart
die Bundesliga-Partie am ersten Spieltag der Saison 2019/20 zwischen
dem SC Freiburg und dem 1. FSV Mainz 05. Diese sei vor 24 400
Zuschauern ausgetragen und von 187 Polizisten begleitet worden.

Das niedersächsische Innenministerium weist darauf hin, dass
Vergleiche unter anderem wegen unterschiedlicher Fanszenen bei den
Spielen nur bedingt möglich seien. Für den ersten Spieltag in dieser
Saison meldet das Ministerium 22 eingesetzte Polizeikräfte bei den
Partien des VfL Wolfsburg in der Bundesliga und des Zweitligisten
Hannover 96. In der Vorsaison wurden am ersten Spieltag insgesamt 493
Kräfte in Wolfsburg und beim VfL Osnabrück (2. Liga) eingesetzt.

Die frei gewordenen Kapazitäten werden laut einigen Landesministerien
für neue coronabedingte Einsätze benötigt. «Hessenweit finden täg
lich
und wiederkehrend Demonstrationen und Veranstaltungen statt, die in
Pandemiezeiten einer intensiveren Begleitung durch die hessische
Polizei bedürfen», heißt es aus dem Wiesbadener Ministerium. In
anderen Bundesländern wie Baden-Württemberg, Brandenburg oder Bayern
waren die Polizisten demnach verstärkt im Einsatz, um die Einhaltung
der Corona-Eindämmungsverordnungen und etwa der Maskenpflicht zu
prüfen. «Dazu kommt auch die notwendige Polizeipräsenz zum Beispiel
in Regionen mit erhöhtem Ausflugsverkehr», heißt es aus Bayern.

In Sachsen konnten die Beamten der Bereitschaftspolizei demnach
Überstunden abbauen. In Hamburg sei das nur in begrenztem Maße
möglich gewesen, sagte hingegen der Polizeisprecher der Hansestadt.

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