200 Menschen in Apoldaer Pflegeheim nach Corona-Ausbruch getestet

Apolda/Arnstadt (dpa/th) - Nach einem Corona-Fall in einem Pflegeheim
in Apolda (Kreis Weimarer Land) sind am Donnerstag etwa 220 Bewohner
und Mitarbeiter der Einrichtung auf das Sars-CoV2-Virus getestet
worden. Ergebnisse werden voraussichtlich für das Wochenende
erwartet, hieß es vom Landratsamt. Die bei einem 84 Jahre alten
Heimbewohner nachgewiesene Infektion steht den Angaben zufolge mit
einer Busreise von Senioren nach Tschechien im Zusammenhang. In deren
Folge waren die Corona-Fälle im Weimarer Land sprunghaft gestiegen.
Eine Angehörige des infizierten Heimbewohners gehörte demnach zu der
Gruppe, die am 1. September zurückgekehrt war. Die meisten der rund
30 Reisenden waren nach ihrer Rückkehr infiziert.

Die Angehörige hatte den betroffenen Heimbewohner unmittelbar danach
besucht und war nach Angaben des Heimes seitdem mehrfach bei ihm. Die
Einrichtung ist jetzt für Besucher geschlossen, der infizierte Mann
sei in seinem Wohnbereich isoliert worden. In dem betroffenen
Wohnbereich leben 30 alte Menschen.

Wegen des sprunghaften Anstiegs der Corona-Neuinfektionen sind nach
einer am Mittwoch erlassenen Allgemeinverfügung des Landratsamtes im
Weimarer Land bis einschließlich 4. Oktober Volksfeste untersagt, die
Teilnehmerzahlen von privaten Feiern und Vereinsveranstaltungen
wurden auf 30 in geschlossenen Räumen und auf 50 im Freien begrenzt.
Im Weimarer Land sind nach zwei neuen Fällen seit Mittwoch insgesamt
42 Menschen aktuell an Covid-19 erkrankt, sechs Menschen liegen
deswegen im Krankenhaus. Etwa 250 Menschen befinden sich in
Quarantäne.

In Arnstadt (Ilm-Kreis), wo in dieser Woche eine Wohnstätte für
Menschen mit Behinderung und eine angeschlossene Werkstatt nach einem
Corona-Ausbruch geschlossen worden waren, nahmen Mitarbeiter des
Gesundheitsamtes seit Mittwoch 243 Abstriche. Innerhalb von 24
Stunden sind in dem Kreis acht Neuinfektionen erhöht. Derzeit gibt es
dort 28 sogenannte aktive Corona-Fälle.

Das Landratsamt Schmalkalden-Meiningen meldete am Donnerstag einen
Corona-Fall in einem Kindergarten in Steinbach-Hallenberg. Dort ist
eine Erzieherin infiziert. Die Einrichtung wurde vorläufig
geschlossen. Etwa 35 Menschen aus dem beruflichen und privaten Umfeld
der Erzieherin gelten als Kontaktpersonen.

Landesweit wurden am Donnerstag 31 neue Infektionen gemeldet, die
Zahl der Infizierten seit Beginn der Corona-Pandemie erhöhte sich
damit auf 3865. In den vergangenen sieben Tagen hatte es 136
Neuinfektionen gegeben. 189 Menschen starben im Zusammenhang mit
einer Corona-Infektion.