178 neue Corona-Fälle in Hessen - Offenbach und Hanau über Schwelle
Die steigenden Corona-Fallzahlen bereiten den Behörden in Hessen
Sorgen. Betroffen sind vor allem die Städte im Rhein-Main-Gebiet.
Nach Offenbach gibt es nun auch in Hanau und Wiesbaden Konsequenzen.
Wiesbaden (dpa/lhe) - Das Coronavirus breitet sich in Hessen weiter
aus. Am Sonntag stieg die Zahl der nachgewiesenen Infektionen um 178
Fälle, wie das hessische Sozialministerium mitteilte (Stand Sonntag
14.00 Uhr). Am Vortag hatte der Anstieg noch bei 149 Neuinfektionen
gelegen. Mehrere Städte verschärfen deswegen nun ihre Gegenmaßnahmen.
So hatte Offenbach als erste hessische Stadt am Freitag wieder
strengere Kontaktbeschränkungen und eine nächtliche Sperrstunde in
der Gastronomie erlassen. Hanau will an diesem Montag nach einem
weiteren sprunghaften Anstieg der Neuinfektionen mit dem Main-Kinzig
Kreis über Maßnahmen beraten.
Insgesamt sind in Hessen bis Sonntag 14 587 Corona-Fälle im
Bundesland registriert worden. Die Zahl der Todesfälle, die mit der
Krankheit Covid-19 in Verbindung stehen, blieb am Sonntag unverändert
bei 528. Mit der Gesamtzahl der Coronavirus-Fälle bezieht sich das
Land auf alle registrierten Infizierten seit 11. März.
Einen weiteren Anstieg der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner
binnen sieben Tagen registrierte Offenbach. Nach Angaben der Stadt
lag diese sogenannte 7-Tage-Inzidenz am Sonntag bei 55,1 Fällen.
Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann erklärte, er habe mit
Offenbachs Oberbürgermeister Felix Schwenke (beide SPD) eine
Zusammenarbeit vereinbart. «Es ist leider so: Das Virus macht nicht
an Stadtgrenzen halt. Wir Frankfurter tun gut daran, uns genau
anzuschauen, wie Offenbach mit der Krise umgeht - und ob bestimmte
Maßnahmen auch auf unsere Stadt übertragbar sind.»
Noch höher als in Offenbach ist allerdings die 7-Tage-Inzidenz in
Hanau mit 60 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben
Tagen. «Nun liegt es an jeder und jedem einzelnen, in seinem
Lebensumfeld mitzuhelfen, dass konsequent die Corona-Hygieneregeln
eingehalten werden», erklärte der Hanauer Oberbürgermeister Claus
Kaminsky (SPD). Der Main-Kinzig-Kreis insgesamt lag mit einem Wert
von 23,3 Fällen deutlich darunter.
Die Stadt Wiesbaden verbot unterdessen Veranstaltungen und
Zusammenkünfte mit mehr als 50 Menschen. Die Regelung gelte ab
Dienstag vier Wochen lang, teilte die Stadt am Sonntag mit.
Veranstaltungen ab 50 Personen müssten nun bis mindestens
einschließlich 21. September durch das Gesundheitsamt genehmigt
werden. Darunter fallen neben Privatfeiern im öffentlichen und
nicht-öffentlichen Raum beispielsweise auch Kulturangebote wie
Theater und Kinos. Ob die Allgemeinverfügung dann noch einmal
verlängert oder gar verschärft werde, hänge von den gemeldeten
Neuinfektionen ab. Auch weitere Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie
könnten folgen.
Im Kreis Groß-Gerau ist derweil die Zahl der Corona-Infizierten nach
einer Hochzeitsfeier auf 33 gestiegen. Die Personen hätten zum Teil
selbstständig einen Test veranlasst, erklärte Ute Kepper vom
Kreisgesundheitsamt. «Die Testungen wurden in verschiedenen
Testzentren oder auch beim Hausarzt durchgeführt. Deshalb dauert es
auch unterschiedlich lang, bis die Ergebnisse eintreffen. Die
positiven Ergebnisse werden uns umgehend gemeldet», so Kepper. Das
Brautpaar hatte nach Angaben des Kreises am 7. und 14. August in
Kelsterbach im Kreis Groß-Gerau zweimal gefeiert - einmal mit 100,
einmal mit 160 Gästen. Dabei hätten ein oder mehrere Infizierte
unwissentlich andere angesteckt.
Laut Ministerium liegt die 7-Tage-Inzidenz derzeit in Wiesbaden bei
35,2, in Frankfurt bei 30,1 und im Kreis Groß-Gerau bei 29,3. Das
Ministerium erklärte, dass durch die tägliche und damit sehr zeitnahe
Veröffentlichung der aktuellen Fallzahlen nicht auszuschließen sei,
dass Zahlen nachträglich wieder korrigiert werden müssen.
Eine von Bund und Ländern vereinbarte Schwelle für verschärfte
Beschränkungen des öffentlichen Lebens liegt bei einer
7-Tage-Inzidenz von 50.
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