«Besonnen bleiben»: Pirmasens stemmt sich erfolgreich gegen Corona
Pirmasens kommt offenbar besser durch die Corona-Krise als viele
andere Städte in Rheinland-Pfalz: Die Kommune verzeichnet in
offiziellen Angaben bisher keinen bestätigten Corona-Todesfall und
relativ wenige Infizierte. Was macht die pfälzische Stadt anders?
Pirmasens (dpa/lrs) - Vorbereitung, besonnene Bürger und eine
geografische Randlage: Pirmasens' Oberbürgermeister Markus Zwick
sieht drei Gründe, warum die Stadt bislang gut durch die Corona-Krise
kommt. «Ich kann zwar nur mutmaßen, wo wir es besser machen als
andere, aber sicherlich spielen uns viele Dinge positiv in die
Karten», sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur.
Corona sei später nach Pirmasens gekommen als anderenorts, dies habe
der Stadt etwas mehr Zeit zur Vorbereitung gelassen. Ausgerechnet im
Rathaus traten dann mit die ersten Verdachtsfälle auf - die gesamte
Verwaltungsspitze begab sich wegen des Kontakts mit einem
Mitarbeiter, bei dem das Virus Sars-CoV-2 nachgewiesen worden war,
vorsorglich in Isolation. «Der Oberbürgermeister in Quarantäne»,
sagte Zwick, «das hat, glaube ich, auch bei Bürgern zu dem
Bewusstsein geführt, dass das Virus etwas sehr Nahes ist.»
Offiziellen Angaben zufolge verzeichnet Pirmasens bisher keinen
bestätigten Corona-Todesfall und vergleichsweise wenige Infizierte.
Es gebe selbstverständlich auch Kritik an den Einschränkungen, sagte
Zwick. Er habe aber den Eindruck, dass die klare Mehrheit in der
pfälzischen Kommune mit rund 42 000 Einwohnern dahinterstehe.
Auch die geografische Randlage habe der Stadt geholfen. «Die
Pirmasenser sind in fünf Minuten im Wald und nicht an den engen Raum
gebunden. Zudem war die Grenze zu Frankreich geschlossen, wo die
Probleme viel größer waren als in der Pfalz.» Die Stadt habe recht
früh mit dem Landkreis ein Testzentrum aufgebaut. «Und wir hatten
eine schärfere Besuchsregelung in Heimen als anderswo, um Infektionen
zu vermeiden. Im Ergebnis hatten wir keinen aktiven Ausbruch.»
Mit Skepsis blickt Zwick auf Demonstrationen wie die Proteste gegen
die Corona-Regeln am vergangenen Wochenende in Berlin. «Ich halte das
für äußerst problematisch und fürchte, dass mit Urlaubszeit und
Feierlaune die Fallzahlen wieder steigen.» Auch wenn man es sich
anders wünschen würde, stecke Deutschland weiterhin mitten in der
Corona-Krise, meinte der Oberbürgermeister. «Ich hoffe, die Menschen
bleiben besonnen. Denn das ist aus meiner Sicht der Hauptgrund dafür,
dass wir besser durch die Pandemie gekommen sind als andere Länder.»
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