Wenn der Ansturm droht: Lucha würde überfüllte Badeseen schließen

Hochsommer im Südwesten. Zeit für den Badesee, denken sich viele.
Viel zu viele, warnen vor allem Politiker und Gesundheitsexperten.
Denn wenn Tausende bei Temperaturen bis zu 38 Grad an die Strände
ziehen, ohne sich zu schützen, wächst auch das Infektionsrisiko.

Obersulm (dpa/lsw) - Angesichts der Sommerhitze hält Sozialminister
Manne Lucha (Grüne) auch eine Schließung überfüllter Badeseen in
Notfällen für sinnvoll. Es sei zwar nicht möglich, Zugänge generell

zu kontrollieren, weil Badeseen öffentlicher Raum seien, sagte er.
Dennoch müssten die Corona-Abstandsregeln eingehalten werden. «Die
Pandemie schlummert nur», warnte er am Samstag. Daher sei es auch
nachvollziehbar, wenn örtliche Behörden Badestellen komplett
schließen würden, sollten sich zu viele Menschen dort aufhalten.
Allerdings müsse eine solche Entscheidung bereits im Vorfeld der
Badetage getroffen werden.

Bei Temperaturen von bis zu 38 Grad befürchten zahlreiche Gemeinden
am Wochenende einen wahren Ansturm von Besuchern. Einige Kommunen
haben bereits vorgesorgt. So hatte die Gemeinde Sipplingen am
Bodensee bereits am Freitag einige Bereiche der Uferanlage und des
Westhafens gesperrt. Diese Sperrungen sollen bis zum 15. September
jeweils von Freitag bis Sonntag tagsüber gelten. Der Breitenauer See
bei Obersulm (Kreis Heilbronn) ist bereits seit Freitag vergangener
Woche gesperrt. Dort waren zuvor an einem einzigen Tag etwa 10 000
Menschen gezählt worden. Ähnliche Massen werden an diesem Wochenende
auch am Epplesee bei Karlsruhe erwartet.

Die Polizei Titisee-Neustadt im Schwarzwald will nach eigenen Angaben
am Wochenende zusätzliche Streifen einsetzen, um an den Seen die
Einhaltung der Hygienebestimmungen zu kontrollieren. Das gelte
zunächst für die kommenden vier bis fünf Wochenenden. Für den
beliebten Baggersee in Kirchentellinsfurt bei Tübingen droht
Bürgermeister Bernd Haug eine Sperrung an, falls zu viele Besucher
gezählt werden.

Das Problem: Wasserratten haben in diesem Sommer nur wenige
Alternativen. Wegen der Corona-Pandemie bleiben viele Freibäder
geschlossen - oder sie lassen nur eine eingeschränkte Zahl von
Besuchern ins Becken. Deshalb waren in den vergangenen Tagen bei
schönstem Sommerwetter immer wieder Tausende Erfrischungssuchende an
die Badeseen im Land gekommen - von Abstand und Masken konnte da oft
keine Rede mehr sein.

Sozialminister Lucha schließt allerdings nicht aus, dass weniger die
Warnungen vor den Infektionen als vielmehr das Wetter selbst den
einen oder anderen vom Ausflug an den See abhalten könnte. «Es ist
nicht mehr so heiß wie am Freitag und es sind schwere Gewitter
angekündigt», sagte er. «Außerdem glaube ich noch an die
Vernunftbegabung des Menschen.»

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