«Große Sorgen» - Gemeinden mit Badeseen wachsam vor heißem Wochenen de Von Matthias Jung, dpa

Vor dem heißen Wochenende sorgen sich die Verantwortlichen an großen
Badeseen um die Einhaltung der Corona-Bestimmungen. Wegen des
erwarteten Besucherandrangs sperrt Sipplingen am Bodensee Teile des
Ufers - andere Gemeinden zögern noch.

Sipplingen (dpa/lsw) - Hochsommerliche Temperaturen am Wochenende und
Sorgen um die Einhaltung der Corona-Bestimmungen veranlassen Polizei
und Gemeinden an den großen Seen im Land zu erhöhter Wachsamkeit. Um
die Hygiene- und Abstandsregeln auch bei sehr großem Besucherandrang
einhalten zu können, wird die Gemeinde Sipplingen am Bodensee von
diesem Freitag an «vereinzelte Bereiche der Uferanlagen sowie des
Westhafens sperren». Diese Sperrungen gelten bis zum 15. September
von Freitag bis Sonntag von jeweils 11.00 bis 17.00 Uhr.

Zudem behält sich Bürgermeister Oliver Gortat vor, die Stellen auch
von Montag bis Donnerstag zu diesen Zeiten dicht zu machen, falls die
Mindestabstände auch dann nicht mehr eingehalten werden können. «In
den letzten Wochen konnte im Bereich unserer Uferanlagen eine
Entwicklung beobachtet werden, die mir große Sorgen bereitet. Das
betrübt mich und macht mich zugleich auch wütend», sagte Gortat.

Von ähnlichen Diskussionen habe er auch in anderen See-Gemeinden
gehört, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Ravensburg am
Mittwoch. Wegen der längeren Uferlinie am Bodensee sei die
«Gesamtthematik aber nicht so dramatisch wie am Breitenauer See».
Dieser See bei Obersulm (Kreis Heilbronn) ist seit vergangenem
Freitag gesperrt.

Konstanz beabsichtigt noch keine Sperrung seiner Strandbäder. Sollte
die Zahl der Badegäste aber zu groß werden, könne es eventuell
Begrenzungen geben, erklärte ein Sprecher.

Auch im Schwarzwald sprechen die Verantwortlichen noch nicht über
Sperrungen am Titisee, Schluchsee oder dem Windgfällweiher, behalten
die Entwicklungen aber genau im Blick. «Wir erwarten auch weiter ein
sehr hohes Besucheraufkommen», sagte ein Sprecher der Polizei
Titisee-Neustadt. Die Polizei werde daher am Wochenende zusätzliche
Streifen an den Seen einsetzen, um auch die Einhaltung der
Hygienebestimmungen zu kontrollieren. Das gelte zunächst für die
kommenden vier bis fünf Wochenenden.

Auch am beliebten Baggersee in Kirchentellinsfurt bei Tübingen
herrscht wegen der erwarteten Temperaturen von mehr als 30 Grad
Wachsamkeit. «Wir müssen dieses Wochenende abwarten. Wenn wir dann
erkennen, es geht nicht mehr, kann es sein, dass wir den See
sperren», sagte Bürgermeister Bernd Haug. Der Parkplatz sei wegen der
Corona-Krise ohnehin schon geschlossen. Eine Sperrung des Sees wolle
er jedoch möglichst vermeiden, meinte Haug.

Die Karlsruher Polizei erwartet an den Bagger- und Badeseen der
Region ebenfalls großen Zulauf. Besonders am Epplesee in Rheinstetten
(Kreis Karlsruhe) könnte es am Sonntag problematisch werden. Bis zu
10 000 Menschen tummeln sich dort an heißen Sonntagen. Zum Problem
wird das für die Gemeinde und die Polizei «wegen der Masse und dem
Benehmen», erklärte ein Polizeisprecher.

Noch hoffen Stadt und Ordnungshüter auf die Wirksamkeit des neuen
Verkehrskonzepts. Es sieht eine stufenweise Sperrung der
Zufahrtsstraßen und saftige Strafen für Falschparker vor - und ist
die Vorstufe für eine Sperrung des Sees.

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