Berliner Fußball: Ärger über Senat wächst - «Nicht zufriedenstell end»

Berlin (dpa) - Im Berliner Jugend- und Amateurfußball wächst der
Ärger über das weitere Verbot für den Trainings- und Wettkampfbetrieb

wegen der Coronavirus-Pandemie. Ein Antrag des Verbandes an den
zuständigen Innen- und Sportsenat, wie inzwischen in allen anderen
Bundesländern Kontaktsport mit einem entsprechenden Hygiene- und
Sicherheitskonzept wieder zuzulassen, führte zu keinen Veränderungen.

Die Reaktion des Senats sei «nicht zufriedenstellend» ausgefallen,
berichtete der Berliner Fußball-Verband (BFV) am Donnerstag. Vor
allem für die überregional antretenden Vereine sei die Situation mit
Blick auf die neue Saison auch ein klarer Wettbewerbsnachteil. «In
Berlin hängen wir weit zurück», erklärte BFV-Geschäftsführer Ke
vin
Langner im «Tagesspiegel». Auch im Nachbar-Bundesland Brandenburg
kann in allen Klassen bereits wieder Fußball gespielt werden.

Der BFV will nun über seine 200 Vereine und die fußballinteressierte
Öffentlichkeit um den Re-Start nach der Corona-Pause kämpfen. Das
Hygienekonzept umfasst die vier Säulen Mindestabstand, der nur auf
dem Spielfeld weniger als 1,5 Meter betragen darf, Maskenpflicht,
Desinfektion und Dokumentationspflicht. Zudem legte der Verband dem
Senat Studien vor, die belegen sollen, dass beim Fußball im Freien
durch die kurzen direkten Kontakt-Zeiten nur eine sehr eingeschränkte
Ansteckungsgefahr mit dem Corona-Virus besteht.

Auch der Landessportbund Berlin (LSB) hat bereits bei
Sport-Staatssekretär Alexander Dzembritzki vorgesprochen, das
bestehende Verbot für Kontaktsport aufzuheben. Der aber beharre auf
die in der Berliner Infektionsschutzverordnung festgelegten Regeln,
berichtete LSB-Präsident Thomas Härtel in der «Bild»-Zeitung:
«Inzwischen haben wir uns an den Regierenden Bürgermeister gewandt
und um Unterstützung gebeten.» Ausnahmen durch die Sportverwaltung
gibt es bisher nur für Bundesligateams sowie Berufssportlerinnen und
-sportler in anderen Sportarten.