Land ergänzt Corona-Überbrückungshilfe des Bundes um fiktiven Lohn

Stuttgart (dpa/lsw) - Das Land wird die Corona-Überbrückungshilfe des
Bundes ausweiten. «Wir ergänzen die Überbrückungshilfe in
Baden-Württemberg mit dem fiktiven Unternehmerlohn und schließen
damit eine wichtige Förderlücke mit Blick auf Soloselbstständige und

kleine Unternehmen, die besonders mit der Krise zu kämpfen haben»,
sagte Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU).

Das milliardenschwere Bundesprogramm startet am Mittwoch mit der
Möglichkeit für Steuerberater und Wirtschaftsprüfer, sich online zu
registrieren. In einem nächsten Schritt können sie die Anträge ihrer

Mandaten einreichen. Die Auszahlungen an die Unternehmen könnten
bereits im Juli erfolgen, teilten die federführenden
Bundesministerien mit.

Allerdings schließt die Bundeshilfe explizit einen Unternehmerlohn
bei den förderfähigen Kosten aus. Wie schon bei der Soforthilfe
Corona werde das Land deshalb auf Antrag einen fiktiven
Unternehmerlohn in Höhe von bis zu 1180 Euro pro Monat auszahlen,
sagte Hoffmeister-Kraut. «Damit unterstützen wir vor allem die große

Zahl der Soloselbstständigen, die nur geringe Fixkosten haben und
sichern deren Existenz.»

Beim baden-württembergischen Handwerkstag ist man für die Hilfe
dankbar. Bereits die erste Corona-Soforthilfe hätten im Südwesten
rund 65 000 Betriebe in Anspruch genommen, teilte die Organisation
mit. Es sei wichtig, dass weiter geholfen werde. «Viele
Handwerksbetriebe arbeiten wieder im Normalbetrieb. Trotzdem führt
das Ausmaß der wirtschaftlichen Folgen der Pandemie dazu, dass die
laufenden Einnahmen vieler Betriebe weiterhin unter den laufenden
Kosten liegen», erklärte Landeshandwerkspräsident Rainer Reichhold.