Wintersemester 2020/21: Gute Chancen auf einen Studienplatz

Hunderttausende Schülerinnen und Schüler haben ihr Abi frisch in der
Tasche - und jetzt einen Studienplatz fürs Wintersemester 2020/21 im
Blick. Doch wo müssen die künftigen Studierenden besonders oft mit
einer Zulassungsbeschränkung rechnen?

Gütersloh (dpa) - In Deutschland sind zum Wintersemester 2020/21
prozentual erneut weniger Studiengänge zulassungsbeschränkt als noch
im Vorjahr. Bundesweit braucht es für 40,6 Prozent (Vorjahr 40,7) der
Studiengänge eine Mindestnote im Abitur. Zu diesem Ergebnis kommt der
jährliche «Check Numerus Clausus» des Centrums für
Hochschulentwicklung (CHE) in Gütersloh.

«Viele Studieninteressierte haben in diesem Jahr unter den
außergewöhnlichen Abiturbedingungen angesichts von Corona gelitten»,

sagte CHE-Geschäftsführer Frank Ziegele am Mittwoch. «Dass auch in
diesem Jahr für knapp 60 Prozent aller Studiengänge die Abiturnote
keine Rolle spielt, ist da sicher eine gute und beruhigende
Nachricht.»

Je nach Fach, Hochschultyp, Bundesland und Studienort variiert die
Quote der Studiengänge mit einem sogenannten Numerus Clausus (NC)
aber stark: Am häufigsten sind Studiengänge in Berlin (66,1 Prozent),
dem Saarland (65,4 Prozent) und in Hamburg (64,2 Prozent)
zulassungsbeschränkt. In Thüringen haben Studieninteressierte die
geringsten Hürden. Hier findet lediglich bei jedem fünften
Studiengang (19,4 Prozent) eine NC-Auswahl unter den Bewerbern statt.

Im Städte-Vergleich zeigen sich recht deutliche Unterschiede: Hohe
NC-Quoten finden sich vor allem in den größten Städten, wie
beispielsweise neben Berlin und Hamburg auch in Köln sowie München.
Aber auch in typischen «Studi-Städten» wie Leipzig und Göttingen is
t
oft mit Zulassungsbeschränkungen zu rechnen. Leipzig erreichte im
diesjährigen Check unter den größeren Hochschulstädten mit
Saarbrücken den Höchstwert. Hier sind jeweils rund zwei Drittel aller
Studiengänge (65 Prozent) zulassungsbeschränkt.

Die besten Chancen auf einen Studienplatz in Hochschulstädten mit
mehr als 40 000 Studierenden haben Studieninteressierte hingegen in
Gießen. Hier können sich Erstsemester in vier von fünf Studiengänge
n
ohne weitere Verfahren oder Tests einschreiben.

Studiengänge an Fachhochschulen sind mit einer Quote von 45 Prozent
öfter mit einem NC belegt als an Universitäten (37,2 Prozent). Bei
Bachelorstudiengängen ist die NC-Quote mit 42 Prozent etwas höher als
für Masterstudiengänge (38,8 Prozent).

Besonders in den Rechts-, Wirtschafts-, Gesellschafts- und
Sozialwissenschaften ist die Zulassungsbeschränkung hoch. Bundesweit
ist hier etwa jeder zweite Studiengang zulassungsbeschränkt. In
Mathematik und den Naturwissenschaften stehen dagegen mehr als 60
Prozent der Angebote allen Erstsemestern unabhängig von ihrer
Abiturnote offen. Die niedrigste Quote weisen die Sprach- und
Kulturwissenschaften auf.

Die Angaben im NC-Check 2020/21 basieren auf Einträgen der
bundesweiten Datenbank Hochschulkompass (HSK) mit Stand Juni 2020.