Spahn zu WHO-Austrittsankündigung der USA: «Herber Rückschlag»

Berlin/Washington (dpa) - Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat
die offizielle Austrittsankündigung der USA aus der
Weltgesundheitsorganisation WHO als «herben Rückschlag» bezeichnet.
Die weltweite Infektionsdynamik zeige, dass koordiniertes Vorgehen
wichtig sei, schrieb der CDU-Politiker per Twitter mit Blick auf die
Corona-Krise. «Wir brauchen mehr Zusammenarbeit im Kampf gegen
Pandemien, nicht weniger. EU-Staaten werden Reformen für stärkere WHO
anstoßen.»

Der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Jürgen Hardt, sagte,
dass der Austritt «erkennbar den strategischen Interessen der USA und
des Westens insgesamt» schade. Der Vorsitzende des Unterausschusses
für die Vereinten Nationen im Bundestag, Ulrich Lechte (FDP), sagte:
«Dies ist äußerst bedauerlich und damit geben die USA auch letztlich

China klein bei, anstatt ihnen in internationalen Organisationen die
Stirn zu bieten.»

Die USA haben mitten in der Corona-Pandemie ihre Austrittsankündigung
aus der UN-Koordinierungsbehörde eingereicht. Die Meldung des
Austritts, der am 6. Juli 2021 wirksam werde, sei UN-Generalsekretär
António Guterres übermittelt worden, sagte ein hoher
Regierungsbeamter am Dienstag (Ortszeit) der dpa in Washington.
US-Präsident Donald Trump hatte den Schritt Ende Mai angekündigt.