Nach Überlegungen in Sachsen: Lauterbach warnt vor Fans im Stadion

Dresden (dpa) - Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat wegen
der Corona-Pandemie davor gewarnt, zu früh wieder Fans in den Stadien
zuzulassen. «Fußball-Bundesliga-Spiele mit Zuschauern halte ich für
nicht verantwortbar», sagte Lauterbach dem RedaktionsNetzwerk
Deutschland (RND/Mittwoch) und betonte: «Auch andere
Großveranstaltungen ohne Grenze nach oben sind durch Hygienekonzepte
nicht wirklich sicher zu machen. Denn die Kontaktverfolgung wird bei
diesen Menschenmengen natürlich nicht gelingen.»

Es werde «einfach auf Risiko gespielt in der Hoffnung, es werde noch
gut gehen», sagte der 57-Jährige. Solche Maßnahmen könnten «die
perfekte Vorbereitung einer zweiten Welle im Herbst sein».

Zuvor waren in Sachsen Überlegungen publik geworden, wonach vom 1.
September an wieder Zuschauer in den Fußballstadien und Hallen
zugelassen werden könnten. Demnach würden dann Veranstaltungen mit
mehr als 1000 Besuchern möglich sein, allerdings unter Einhaltung von
Hygieneregeln und der Kontaktverfolgung, wie es Gesundheitsministerin
Petra Köpping (SPD) am Dienstag in Dresden ausführte. «Was noch nicht

gelten wird, ist, dass das Stadion voll ist», sagte die Ministerin.

Die sächsische Regierung hatte sich über die neue Corona-
Schutzverordnung ausgetauscht. Sie soll nun zunächst zur Anhörung
freigegeben werden. Für den Fall des Beschlusses würden neben dem
Bundesligisten und Champions-League-Viertelfinalisten RB Leipzig auch
die anderen sächsischen Vereine profitieren, die zum großen Teil von
Zuschauereinnahmen abhängig sind. Das betrifft in erster Linie die
Drittliga-Clubs Dynamo Dresden und FSV Zwickau.