Kutschaty: Bundesliga «ohne Rufen und Singen» nicht vorstellbar

Düsseldorf (dpa/lnw) - Ein Vorstoß aus Sachsen, ab September
eventuell wieder Fans in Fußballstadien zuzulassen, stößt auf Skepsis

in der nordrhein-westfälischen Politik: «Eine Bundesliga, in der
Zuschauer bezahlen, aber nicht Rufen und Singen dürfen, kann ich mir
in NRW nicht vorstellen», twitterte SPD-Fraktionschef Thomas
Kutschaty am Dienstag. Er bezog sich auf Sachsens
Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD), die gesagt hatte, Rufen,
Singen und Schreien sollten bei einer Rückkehr der Fans im Stadion
möglichst vermieden werden.

Köpping hatte am Dienstag in Aussicht gestellt, dass vom 1. September
an wieder Zuschauer in Sachsens Fußballstadien und Hallen zugelassen
werden könnten, wenn Hygieneregeln und Kontaktverfolgung
gewährleistet seien. «Was noch nicht gelten wird ist, dass das
Stadion voll ist», sagte die Ministerin. Beschlossene Sache ist der
Plan noch nicht.

NRW-Oppositionsführer Kutschaty twitterte dazu weiter: «ÖPNV,
Einlass, Testungen - es braucht bundesweit ausgereifte Konzepte, wie
Großveranstaltungen wieder funktionieren. Keinen Schnellschuss.»

Tatsächlich ist das Thema bundesweit bei den Vereinen in der Debatte.
BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke (61) hatte bereits vergangene
Woche gesagt: «Ich bin hoffnungsfroh, dass Zuschauer zumindest zu
einem kleinen Teil wieder zugelassen werden ab September. Falls es
ein stabiles Infektionsgeschehen in den nächsten Monaten gibt, sehe
ich eine realistische Chance. Wer allerdings von vollen Stadien
träumt, muss erst einmal weiter träumen.» Man sei dabei, die nötige
n
Konzepte zu erstellen und an die zuständigen Stellen zu versenden.